Heiligenborn - Schweicher Heilbrunnen

Am Heilbrunnen, Stadt Schweich

Beschreibung
Bauliche Gesamtanlage aus Quelle, Wegekapelle, Stationenweg und Wegekreuz in gärtnerischer Anlage.

Nordwestlich der Ortslage am Rand des Meulenwaldes gelegenen Anlage um den Heilbrunnen Heiligen-Born. Auf eine Wegekapelle axial ausgerichtete Baumallee. Die Ostseite der Allee ein Kreuzweg mit 14 Stationen, die zur gefassten Quelle hinleiten. Der mit Wunderberichten über die Heilkraft der Quelle 1602 einsetzende Gebrauch des Heilwassers führte im 17. Jahrhundert zu einem ausgeprägten Kurbetrieb. Die Heilquelle geriet späterhin nicht in Vergessenheit, eine wirtschaftliche Nutzung unterblieb jedoch. Die Ausgestaltung dieses wichtigsten Heilbrunnens im Kreisgebiet weist auf die Sinnschicht eines christlichen Quellheiligtums hin.

Die seit 1615 mehrfach gefasste Quelle, umgewidmet als Paradiesborn, wurde 1926 umgestaltet. Von einer Sandsteinmauer eingefasste Quellmulde mit hinabführender Treppe. Über dem von Inschriftplatten begleiteten Wasserausfluss mit Fratzenkopf ein Sandsteinpfeiler, den eine ursprünglich als Nischenfigur gedachte, qualitätsvolle barocke Sandsteinfigur einer Immakulata bekrönt. [1]

1602: Entdeckung der Heilquelle: Heilung eines Mannes von seinem Hautleiden. Folge: großer Zuspruch und “Wallfahrtsrummel”, später wurde es ruhig um den Heilbrunnen
1926: Unter Dechant Dr. Süß Neufassung der Heilbrunnenquelle und Aufstellung einer Immaculata-Statue aus dem 18. Jahrhundert auf dem Brunnenaufsatz. Damit gab er der Quelle eine marianische Sinngebung.
1933/1934: Umstellung des Brunnens, Anlage der Treppen und Mauer
1997: Die Kolpingfamilie Schweich übernimmt die Patenschaft über den Heilbrunnen und gründet die Arbeitsgemeinschaft Heilbrunnen, um die regelmäßige Betreuung sicherzustellen. Die Immaculata-Statue wird gestohlen.
1999: Schaffung einer neuen Brunnemadonna durch den Bildhauer Johann Lenz aus Oberkail. Unter Federführung der Arbeitsgemeinschaft Heilbrunnen wurde der Brunnen auf neu aufgebaut, sowie die Original-Heilbrunnenquelle neu gefasst und mit dem Brunnen verbunden.

Inschrift der Sandsteintafel
1. Inschrift auf der oberen Sandsteintafel: Paradiesesborn, Maria, Aus dem Gnade uns geflossen, Die uns Elenden erschlossen, Unser wahres Vaterland.
2. Inschrift auf der unteren Sandsteintafel: Anno 1602 kam ein Mann aus Schweich mit rudige Händ über den Born zu drinken. Da die Händ von sich selbst drocken worden, hatte er Linderung des Schmerzen empfunden, darumb offter zum Born gegangen, gedrunken, beyde Händ gewaschen und entlig gesunt worden. [2]

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Brunnemadonna von 1999: Lenz, Johann Baptist (Bildhauer), Oberkail (* 18. August 1922 Oberkail/Eifel †14.12.2007 Bitburg)
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Brunnen /
Zeit:
1615
Epoche:
Renaissance

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.725880
lat: 49.840965
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Vor dem Heilbrunnen

Internet
http://www.stadt-schweich.de/

Datenquellen
[1] Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 12.2 Kreis Trier-Saarburg. Wernersche Verlagsgesellschaft mbH, Worms. ISBN 3-88462-110-6 (1. Auflage 1994).
[2] https://mosella-schweich.de/schweich/heilbrunnen/

Bildquellen
Bild 1: © Ludwig Thelen, Schweich, 2017.
Bild 2: © Ludwig Thelen, Schweich, 2017.
Bild 3: © Ludwig Thelen, Schweich, 2017.
Bild 4: © Werner Weber, Mannebach, 2019.
Bild 5: © Werner Weber, Mannebach, 2019.

Stand
Letzte Bearbeitung: 18.09.2023
Interne ID: 10163
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=10163
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