Sarresdorfer-Kirche

Ehemalige Pfarrkirche
Gerolstein, Stadt Gerolstein Sarresdorfer Straße

Beschreibung
Von der alten Pfarrkirche, ehemals auf dem Kirchhof neben dem alten Pfarrhaus gelegen, stand im Jahre 1831 noch der Chor, von dem im Jahre 1844 noch Reste zu sehen waren. Die Kirche war offenbar ein Bau mit einfach rechteckigem Schiff, Westturm und vielleicht jüngerem Chor. Im Schlussstein des Chores stand in Verbindung mit einer Darstellung Gottvaters anscheinend die Jahreszahl 1524 [...].
Durch den Pfarrer wird dieser Chor im Jahre 1711 instandgesetzt. Der obere Teil des Turmes wurde im Jahre 1611 vollständig erneuert. [...] Im Jahre 1728 fand eine "merckliche Reparation" des Schiffes statt.
Bei der Visitation im Jahre 1703 heißt es: "Sarresdorf besteht nur aus der Kirche, die ziemlich schön ist und mit allem Notwendigen versehen ist."
Über die Ausstattung wissen wir, dass bis zum Jahre 1780 auf dem Hochaltar eine Figur der Mutter Gottes mit dem Kinde stand, danach eine Darstellung der Verkündigung sowie Figuren der heiligen Georg und Rochus. Der rechte, im Jahre 1760 gestiftete Seitenaltar war der heiligen Anna, der linke dem heiligen Johannes dem Täufer geweiht. Auf der Außenseite der Kirche befand sich ein Anbau mit einem dem heiligen Bischof Germanus geweihten Altar. [1]

Auf dem heutigen Friedhof in der Sarresdorfer Straße
1282: Gerhard, Priester von Sarresdorf, wird als Zeuge in einem Vertrag genannt; 1524: Bau der Pfarrkirche; vermutlich existierte bereits früher ein Gotteshaus, denn Sarresdorf wird bereits 1075 als Pfarrort mit eigenem Kultdiener erwähnt. 1611: Reparatur des Kirchturms; 1700: Sturm wirft Kirchturmdach ab; 1702 / 1749: Restauration des Turms; 1728: Renovierung des Kirchenschiffs; 1807: Bischof Mannay bezeichnet die Kirche als "in gutem Zustand". Er bemerkte aber, dass die Sarresdorfer eine neue Kirche in Gerolstein erbauen wollen, was auch 1811-13 geschieht. 1812: die Sarresdorfer Pfarrkirche wird bis aufs Chor abgetragen 1830: der kränkliche Sarresdorfer Pastor liest noch Messen im Chor; 1832: Chor wird auf Abbruch verkauft; 1834: Pastor zieht von Sarresdorf nach Gerolstein.

Im gut erhaltenen Sarresdorfer Pfarrhaus, neben der alten Kirche gelegen, ist heute das Heimatmuseum Gerolstein untergebracht. Die Gerolsteiner Pfarrkirche übernahm als Inventar: Orgel von 1747, Taufstein von 1709; alte Glocken. [2]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Katholische Kirchen
Zeit:
1524
Epoche:
Renaissance

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.652148
lat: 50.224301
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Am runden Pesch

Internet
http://www.jahrbuch-daun.de/VT/hjb1986/hjb1986.96.htm

Datenquellen
[1] Ernst Wackenroder; Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz; 1928.
[3] Alois Mayer, Daun-Pützborn: Untergegangene kirchliche Einrichtungen im Kreis Daun in: http://www.jahrbuch-daun.de/VT/hjb1986/hjb1986.96.htm


Stand
Letzte Bearbeitung: 16.08.2022
Interne ID: 11381
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