Sankt Paulin - Kanzel

Katholische Pfarrkirche
Trier-Nord, Stadt Trier Thebäerstraße 52/54

Beschreibung
Ehemalige Stiftskirche Sankt Paulin. (nach Plänen Balthasar Neumanns, erbaut ab 1734, reiche barocke Ausstattung). Heute katholische Pfarrkirche mit sog. Martertkapelle.

> Ebenso wie Sankt Maximin ist die ehemalige Stiftskirche Sankt Paulin auf einem Gräberfeld errichtet. Ende des 4. Jahrhundert wurde unter Bischof Felix die 12lange Kirche erbaut. Um 400 wurden dorthin die Gebeine des heiligen Paulinus überführt. Dieser war ursprünglich Trierer Bischof und lebte in Verbannung in Phrygien, wo er 358 n. Chr. starb.
Nach einem Brand 1093 entstand 1148 ein von Papst Eugen III. geweihter Neubau, der 1674 gesprengt wurde. Aus eigenen Mitteln ließen Kurfürst und Erzbischof die Kirche wieder errichten.
Die gesamte Inneneinrichtung trägt ganz deutlich die Handschrift Balthasar Neumanns. Sein Konzept lässt raffiniert verschiedene Raumteile miteinander verschmelzen. Statt einzelner Raumeindrücke erwartet den Besucher hier ein einziges Raum-Bild. Zahlreiche Details beeindrucken den Betrachter, beispielsweise der Hochaltar, der den des Wormser Doms wiederholt, die Kanzel, die aus dem Zisterzienserkloster Himmerod stammt, die Stukkaturen, Deckenmalereien und Tafelbilder. Über der Orgel kann man das Martyrium der Glaubenszeugen sehen, denen sich im Mittelbild die himmlische Glorie öffnet. Die Chorfresken hat man Paulinus gewidmet.
In der Krypta kann man noch den römischen Bau erkennen. Die Sarkophagaltäre, andere Reliquien und der Paulinus-Grabaltar sind von Tiez reich verziert. Am Friedhofseingang südlich der Kirche kann man die lebensgroßen Statuen der Apostel Petrus und Paulus sehen.

Architektur:
Der romanische Vorgängerbau der Paulinskirche wurde wegen seiner Lage vor der Stadtmauer 1674 von den Franzosen abgerissen. Der Neubau nach Plänen des Baumeisters Johann Balthasar Neumann wurde vom Kurfürst Franz Georg von Schönborn gestiftet. Der bewegte Innenraum bildet einen starken Kontrast zur ruhigen, durch flach vortretende Wandpfeiler gegliederten Fassade. Optische Kunstgriffe, so die Lichtführung und der schräge Übergang vom Schiff zum schmäleren Chor, die leichte Erhöhung des Chorniveaus bei gleichzeitiger Senkung der Gewölbehöhe im Chor und das Verschmelzen von Architektur, Plastik und Malerei lassen die Kirche länger erscheinen, als sie ist. Die Innendekoration wurde von bedeutenden Künstlern gestaltet, die dazu beigetragen haben, die Kirche Sankt Paulin zu einem der hervorragendsten Werke des deutschen Rokoko zu machen.

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Neumann, Balthasar
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Katholische Kirchen
Zeit:
1734-51
Epoche:
Barock / Rokoko

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.652379
lat: 49.762383
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
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Datenquellen
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel St. Paulin. In: Wikipedia [http://de.wikipedia.org/wiki/Hauptseite], Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 8. November 2007, 15:34 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=St._Paulin&oldid=38745486

Bildquellen
Bild 1: © Siegfried Haack, Wittlich, 2006. http://www.siegfried-haack.de/

Stand
Letzte Bearbeitung: 26.11.2007
Interne ID: 11655
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=11655
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