Römische Fundstelle

Welschbillig, Gemeinde Welschbillig

Beschreibung
Fundstelle 1528
Ausgedehnte, mindestens 200 x 200 m große Fundstelle über einer nach Süden offenen Quellmulde. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts waren an der Stelle zwei im Abstand von ca. 10 m parallel verlaufende Mauern auf einer Länge von fast 100 m zu verfolgen. Die z. T. mit Verblendkalkstein und Kalkverputz versehenen Mauern waren stellenweise bis zu einer Höhe von 1,5 m erhalten. Auch Quermauern waren zu erkennen. Gegen 1938 wurde eine gerade verlaufende Treppe mit 14 Stufen aufgedeckt. Bei einer kleinen, 1931 durchgeführten Ausgrabung des Rheinischen Landesmuseums Triers wurde ein 5,8 x 2,8 m großer rechteckiger Raum mit einem Hypokaustum freigelegt.

Geländebegehungen in den 1980er Jahren haben ergeben, daß es sich um einen ausgedehnten Baukomplex handelt mit einem etwa 20 x 40 m großen Hauptgebäude und mindestens vier hangabwärts gelegenen Nebengebäuden. Das Fundmaterial (einige Münzen [u. a. ein Nero, überwiegend jedoch 4. Jahrhundert], Keramik, Mahlsteine aus Basaltlava, Glas, etc.) spricht für eine Villenanlage des 1. und 2. Jahrhunderts, die im 4. Jahrhundert offensichtlich nochmals erneuert wurde. Sie existierte bis zum Ende des 4. Jahrhunderts n. Chr. 1979 und 1981 fanden sich im nordwestlichen Bereich der römischen Fundstreuung auch einige Scherben handgemachter Keramik, die von den Bearbeitern als eisenzeitlich oder frührömisch angesprochen wurden.

Steinhausen 1932, 367f.; Carte archéologique du Grand-Duché de Luxembourg 14, 1985, 34 Nr. 49; Trierer Zeitschrift für Geschichte und Kunst des Trierer Landes und seiner Nachbargebiete 7, 1932, 172 Abb. 4; Trierer Zeitschrift für Geschichte und Kunst des Trierer Landes und seiner Nachbargebiete 49, 1986, 392
in: Römisch-Germanische Forschungen, Bd. 63. Eisenzeitlicher Kulturwandel und Romanisierung im Mosel-Eifel-Raum. Die keltisch-römische Siedlung von Wallendorf und ihr archäologisches Umfeld. Römisch-Germanische Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts Frankfurt a. M. Fundstellenkatalog von: Dirk L. Krausse unter Mitarbeit von Antje Fischbock. 2006

Einordnung
Kategorie:
Archäologische Denkmale / Siedlungswesen / Fundstellen
Zeit:
1. und 2. Jahrhundert
Epoche:
Kelten- / Römerzeit

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.536771
lat: 49.836790
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Auf dem Kirchberg

Internet
http://www.dainst.org/medien/de/krausse.pdf

Datenquellen
- Fundstellenkatalog: Die keltisch-römische Siedlung von Wallendorf und ihr archäologisches Umfeld. Dirk L. Krausse unter Mitarbeit von Antje Fischbock, 2006.
- Dirk Krausse: Eisenzeitlicher Kulturwandel und Romanisierung im Mosel-Eifel-Raum. Verlag: Philipp von Zabern, Mainz, 2006. Beilage 1.


Stand
Letzte Bearbeitung: 16.11.2011
Interne ID: 12439
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