Sankt Paulin - Blandine-Merten-Kapelle

Trier-Nord, Stadt Trier Thebäerstraße 52/54

Beschreibung
Blandine Merten (* 10. Juli 1883 in Düppenweiler als Maria Magdalena Merten; † 18. Mai 1918 in Trier) war eine deutsche Ursuline. Papst Johannes Paul II. sprach sie 1987 selig. Bei zahlreichen Katholiken ist sie als Schwester Blandine bekannt. Ihr Gedenktag ist der 18. Mai.

Maria Magdalena Merten wurde als neuntes Kind einer sehr religiös lebenden katholischen Landwirtsfamilie im damals zur preußischen Rheinprovinz gehörenden Düppenweiler (heute Saarland) geboren. Nach dem Volksschulabschluss 1898 in ihrem Heimatort absolvierte sie 1899 bis 1902 das Lehrerinnenseminar in Marienau bei Vallendar. 1902 bis 1908 arbeitete sie als Volksschullehrerin in Oberthal (Saar), Morscheid (heute Ortsteil Morscheid-Riedenburg der Gemeinde Morbach) und Großrosseln.

Im November 1908 trat sie gemeinsam mit ihrer Schwester in die Ursulinenkongregation Calvarienberg in Ahrweiler ein, wo sie zur Einkleidung den Ordensnamen "Blandina" erhielt. Bekannt wurde sie allerdings unter der eingedeutschten Namensform "Blandine". Nach dem Noviziat legte sie 1910 im Mutterhaus der Kongregation in Ahrweiler die zeitliche Profess ab, 1913 die ewige. Von 1910 bis 1916 war Schwester Blandine als Lehrerin und Erzieherin an den Schulen der Ursulinen in Saarbrücken und Trier tätig.

Eine schwere Tuberkuloseerkrankung zwang sie im September 1916 zur Aufgabe ihrer Tätigkeit. Im Alter von 34 Jahren starb Blandine Merten im Kloster Sankt Bantus in Trier.

Bereits als Lehrerin strahlte Blandine Merten bei ihrem Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern durch ihre Güte und innere Fröhlichkeit ein Charisma der Heiligmäßigkeit aus. Die Gottergebenheit und Gelassenheit, die sie während der Zeit ihrer schweren Krankheit auszeichneten, verstärkten diesen Eindruck bei denen, die sie kannten.

Nach dem Tod von Schwester Blandine meldeten Gläubige den kirchlichen Behörden zahlreiche Gebetserhörungen. 1954 wurde in Trier der bischöfliche Informativprozess zur Vorbereitung einer Seligsprechung eröffnet. Dieses Verfahren erfuhr erheblichen Auftrieb durch die 1985 erfolgte Heilung der österreichischen Missionsschwester Irimberta Puntigam SSpS von einem schweren (Melanom), die 1986 von der Kirche offiziell als Wunder anerkannt wurde. Am Hochfest Allerheiligen wurde Sr. Blandine 1987 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Am 18. Mai 1990 wurden ihre sterblichen Überreste in die 1989 nach Plänen des Architekten Karl P. Böhr auf dem Trierer Friedhof Sankt Paulin errichteten Blandinenkapelle überführt. Der frühere Trierer Bischof Hermann Josef Spital nannte Sr. Blandine Merten eine "liebenswerte Lehr-Meisterin in Glaube, Hoffnung und Liebe".

Im Mutterhaus der Ursulinenkongregation Calvarienberg in Ahrweiler ist seit 1954 das Blandinenarchiv. Die Blandinen-Kapelle mit den Reliquien der Seligen und das Blandine-Merten-Haus befinden sich in Trier in der Schöndorfer Straße, nahe der Kirche und dem Friedhof Sankt Paulin. Eine 1955 in Trier gegründete Mädchenrealschule der Ursulinen trägt den Namen Blandine-Merten-Realschule. In Morscheid-Riedenburg wurde die Grundschule am 3. Juli 1988 umbenannt in "Grundschule Blandine Merten". 2008 beschloss der Trierer Stadtrat eine Straße im neuen Stadtteil Petrisberg nach ihr zu benennen.

Über Blandine Merten erschienen zahlreiche Monographien. Viermal jährlich wird ein "Blandinen-Rundbrief" in einer Auflage von 40.000 Exemplaren herausgegeben. [1]

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Böhr, Karl Peter (Architekt), Trier
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Kapellen
Zeit:
1989
Epoche:
20. Jahrhundert

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.652835
lat: 49.761437
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=St._Paulin&oldid=38745486

Datenquellen
[1] Seite "Blandine Merten". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 24. März 2009, 16:08 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Blandine_Merten&oldid=58269779 (Abgerufen: 11. April 2009, 14:41 UTC)

Bildquellen
Bild 1: © Peter Valerius, Kordel, 2009.
Bild 2: © Peter Valerius, Kordel, 2009.
Bild 3: © Peter Valerius, Kordel, 2009.
Bild 4: © Peter Valerius, Kordel, 2009.

Stand
Letzte Bearbeitung: 02.06.2011
Interne ID: 13203
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=13203
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