Ortsgeschichte Kövenig

Kövenig, Gemeinde Kröv

Beschreibung
Der kleine Weinort Kövenig ist ein Ortsteil der Gemeinde Kröv und hat etwa 200 Einwohner. Es gehörte früher zum Kröver Reich und bis 1954 zur Pfarrei Kröv. Er liegt gegenüber Enkirch am Fuße der Festung Mont Royal. Früher war Kövenig eine kleine Fischersiedlung, heute ist es ein Ort mit Weinbautradition.

Die erste urkundliche Erwähnung von Kövenig kommt in einem Schenkungsbrief der ehemaligen Polenkönigin Richenza vor, als sie von ihrem Witwenbesitz auf der Burg Klotten im Jahre 1059 die Abtei Brauweiler bei Köln gründete und verfügte, dass der zehnte Teil des Weins und der Moselfische in dieses Kloster zu liefern seien.

In einer Zeichnung des Abtes Johannes Bertels von Echternach aus dem Jahre 1597 ist Kövenig mit einer Kapelle dargestellt. Sie mag, wie viele Häuser auch, bei der Erbauung der Festung Mont Royal im letzten Viertel des 17. Jahrhunderts zerstört worden sein, als man überflüssige Erd- und Steinmassen einfach den Abhang hinunter kippte. 1788/89 wurde ein neues Kapellchen mit einem eigenen Friedhof errichtet.

Anfang der 1950er Jahre ging man daran, die heutige Kapelle zu erbauen. Im Inneren befindet sich ein schönes barockes Altarbild des Kirchenpatronats Sankt Michael, das aus dem säkularisierten Kloster Stuben stammt.

Platzmangel und die erwähnten Zerstörungen ließen immer nur eine bescheidene Bebauung in der Siedlung zu, die von Weinbau lebte und sich durch Fischerei und Schiffsbau ein Zubrot verschaffte. Heute gibt es noch 2 Haupterwerbswinzer in Kövenig.

Erhalten geblieben ist ein starker Transportkahn, der in Kövenig hergestellt wurde, sich jedoch heute im Schiffbaumuseum Bremerhaven befindet.

Das markanteste Bauwerk des Ortes war der Fährturm aus Schieferbruchsteinen. Er wurde als angebliches Verkehrshindernis 1970 abgerissen. Die Überquerung und Durchfahrt der Mosel war hier bis zur Moselkanalisierung Anfang der 1960er Jahre sehr schwierig, da Stromschnellen den Verkehr behinderten. (Sage vom Schiffseigner, der dem hl. Nikolaus eine mastbaumhohe Kerze versprach, wenn er die Gefahrenstelle gut durchfahren würde. Da er sein Versprechen brach, ging das Schiff später an einer völlig gefahrlosen Stelle unter.)

Einordnung
Kategorie:
Geschichte / Ortsname / Ortsgeschichte /
Zeit:
1059
Epoche:
Frühmittelalter / Romanik

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 7.118296
lat: 49.982731
Lagequalität der Koordinaten: Ortslage
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.kroev.de

Datenquellen
Homepage der Gemeinde Kröv http://www.kroev-touristik.de/


Stand
Letzte Bearbeitung: 25.04.2008
Interne ID: 14668
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=14668
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