Pestkreuz an der Kirche

Daleiden, Gemeinde Daleiden Kirchstraße

Beschreibung
[…] Bei diesem freistehenden Kreuz verweist […] der eucharistische Kelch im Mittelteil auf die Widmung für den Pastor Jakob Pot, Pastor in Daleiden.
Die Inschrift lautet:
P.J.P.P.I.D.
1623
[…]


Welche verheerenden Ausmaße die Pest im 17. Jahrhundert, in der Umgebung annahm, zeigt sich daran, dass allein in Daleiden von 38 Familien nur acht am Leben blieben.

Der damalige Pastor Jakob Pott hatte von der restlichen Daleidener Bevölkerung verlangt, ihre Häuser wegen der Ansteckungsgefahr zu verlassen und sich mit ihrem Vieh in den nahegelegenen Wäldern des Irsentals zu verteilen. Er selbst blieb im Pfarrhaus wohnen, auch um sich um die im Ort verbliebenen Kranken zu kümmern.

Damit aber die in den Wäldern sich aufhaltenden Bewohner nicht auf seinen Beistand verzichten müssten, ging er sonntags nach dem Glockenläuten zum Olmscheider Weg und las dort eine Messe, an der die Leute in gebührendem Abstand teilnehmen konnten. Fast alle Familien in den Wäldern wurden von der Pest verschont. Aber tragischerweise, so heißt es in der Überlieferung, wurde Pastor Pott selbst im Jahre 1636 das letzte Opfer der Seuche in Daleiden.

[Karlheinz Weis, Prümer Landbote Heft 74-3.02. Hrsg. Geschichtsverein Prümer Land e.V.]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Bildstöcke und Kreuzwegstationen
Zeit:
1623
Epoche:
Renaissance

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.182368
lat: 50.069958
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.daleiden.de/

Datenquellen
Jakob Settels (Daleiden): Kreuze in Daleiden und Umgebung. Prümer Landbote Heft 74-3.02. Hrsg. Geschichtsverein Prümer Land e.V. http://www.gvpl.de/landbote.php


Stand
Letzte Bearbeitung: 09.06.2008
Interne ID: 14811
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=14811
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