Ehemaliger Ortsteil Födelich

Mesenich, Gemeinde Langsur

Beschreibung
Die bis 1974 selbständige Gemeinde [Mesenich] liegt an einer, vom hier engen Flußtalabschnitt der Sauer vorgegebenen schmalen Flußterras­se. Der steile, sich aus Kalksteinschichten aufbauende Hang wird traditionell für den Weinbau genutzt, für den bereits 1028 ein Nachweis erbracht ist.
[...]
1028 werden mit der Angabe von Wingerten in Mesinich der Ortsname und der Weinanbau überliefert. Die Form des Ortsnamens als Mesinich und Mesenich (1051) wandelte sich nicht mehr und weist nur verschiedene Sprach- und Schreibvariationen auf (1231 Meisniche). Als Ursprung wird ein keltisches Masiniacum der Treverer angenommen.
[...]
Auf das hohe Alter des Dorfes deutet auch das der fränkisch-merowingischen Besiedlung zuzuordnende Remigius-Patrozinium der Kirche.

Mesenich besteht aus den zwei, von jeher eine Gemeinde bildeten Dörfern Födelich und Mesenich, die heute zusammengewachsen sind. Der Ortsname Födelich ist heute durch den von Mesenich völlig verdrängt worden. Födelich wird 809 als Fedrich im Zusammenhang mit einer Schenkung an die Abtei Echternach genannt. Im 12. und 13. Jahrhundert erscheint das kleine Dorf als Wederich, Vederich und Vedelich.

Mesenich gehörte zum alten Besitz des Trierer Stiftes Sankt Paulin. 1227 überließ der Propst dem Kapitel die Patronatsrechte an der Kirche. Das Stift war gleichfalls Inhaber der Grundherrschaft. Ein Präbendehof (Propsteigut) und eine Mühle (Propsteimühle) an der Sauer sind seit dem 14. Jahrhundert verbürgt. Die Rechte in Mesenich wa­ren innerhalb des Stiftes aufgesplittert. Im 17. Jahrhundert war der Propst Vogt, das Kapitel jedoch Grund- und Kirchenherr. In Födelich war die Abtei Echternach Grundherr und übte auch Gerichtsrechte aus. Güter in Mesenich besaßen verschiedene geistliche Institutionen. Hofgüter hatten die Trierer Augustinerherren und das Kreuzherren­kloster Helenenberg. Der Helenenberger Besitz stammte vom Hofgut des Ludolph von Enschringen und kam 1490 im direkten Zusammenhang mit der Wiedergründung und Ausstattung des Helenenberger Hospitals an die Kreuzherren (s. Welschbillig). Mesenich und Födelich bildeten eine der fünf Zendereien des Hochgerichtes Igel. Dieser im 14. Jahrhundert noch freie Hochgerichtsverband kam später in die Hände verschiedener Inhaber. Die Gemeinden des Hochgerichtsverbandes (Grewenich, Igel, Langsur, Liersberg und Mesenich) gehörten zum Territorium des Herzogtums Luxemburg. Im 18. Jahrhundert gehörten Mesenich und Födelich nicht zur der Herrschaft Igel im Quartier Grevenmacher, sondern waren dem Amt Propstei Grevenmacher zugeordnet. Der Pfarrbezirk umfaßte die Filialen Grewenich und Metzdorf und griff mit der Filiale Mörsdorf auf das rechte Sauerufer über. 1541 umfaßte Mesenich 13 und Födelich sechs Feuerstellen. Mit einer Pestepedemie wird der Rückgang auf nur zwei Feuerstellen in beiden Ortsteilen 1624 erklärt.

Nachdem Luxemburg 1795 als Wälderdepartement eingegliedert war, kamen Mesenich, Födelich und Grewenich zur Mairie Mörsdorf. Nach der neuen Grenzziehung 1815 wurden die Orte der Bürgermeisterei Igel zugeordnet. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Ein­wohnerzahl von "Mesenich mit Födelich" von 194 1818 auf 274 1843 und 337 1905. 1950 hatte Mesenich 358 Einwohner. Bis ins 19. Jahrhundert Befanden sich die Gemeindebauten und die Kirche im Ortsteil Mesenich.

Im heutigen Dorfgrundriß sind die beiden alten Dorfteile aufgegangen. Födelich an der Westseite reichte im 19. Jahrhundert. Bis zur heutigen Pfarrkirche. Die verbindende Straße ist hier als Hauptstraße benannt und wird ab der Kirche, im alten Dorfteil Mesenich, als Trierer Straße fortgeführt.
[1]

Vor 1977 war der Ort Mesenich eine eigenständige Gemeinde, die damals aus den Ortschaften Mesenich (unterer Teil des heutigen Mesenichs) und Foedelich (oberer Teil des heutigen Mesenich) bestand.

Im Jahr 1977 fand eine Verwaltungsreform statt, bei der die Gemeinde Mesenich der Gemeinde Langsur eingegliedert wurde und die Ortschaften Mesenich und Foedelich zu dem heutigen Mesenich wurden. Seitdem findet der Ortsname Foedelich keine Verwendung mehr im Ort. [2]

Einordnung
Kategorie:
Geschichte / Ortsname / Ortsgeschichte /
Zeit:
809
Epoche:
Frühmittelalter / Romanik

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.509010
lat: 49.730034
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.longasura.de/

Datenquellen
[1] Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 12.2 Kreis Trier-Saarburg. Wernersche Verlagsgesellschaft mbH, Worms. ISBN 3-88462-110-6 (1. Auflage 1994).
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Mesenich_%28Langsur%29


Stand
Letzte Bearbeitung: 30.06.2008
Interne ID: 15101
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=15101
ObjektURL als Mail versenden