Quereinhaus

Haus Schiel
Kesten, Gemeinde Kesten Am Herrenberg 10

Beschreibung
Quereinhaus mit fünfachsigem Wohnteil und im Obergeschoß jetzt zu Wohnzwecken umgenutztem Wirtschaftsteil. Massivbau mit Segmentbogenfenstern und Mansarddach. Der Oberlichteingang in der Mittelachse des Wohnteils im Sturz bezeichnet 1784, das rundbogige Einfahrtstor des Wirtschaftsteils im Scheitelstein bezeichnet 1879 (wohl Renovierungsjahr). Nicht zum Denkmal gehört das links angefügte Wirtschaftsgebäude des frühen 20. Jahrhunderts. [1]

Baugeschichtlich interessante Formen, die nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind, weißt das Haus Schiel (ehemals Geschwister Selbach) am Herrenberg auf. Es kann als Musterspiel einer barocken Gestaltung gelten, wie sie für massive Hausbauten des 17. und 18. Jahrhunderts im ländlichen Raum üblich war. Hierzu gehören die Gliederung der Hausfassade in mehrere senkrechte Fensterachsen, der bogenförmige Fenstersturz, das Sandstein gearbeitete Einfahrtstor und schließlich ein mächtiges Walmdach, das manchmal, wie auch hier, als Mansardendach ausgebaut ist. [...]
Auf dem Türsturz des Straßenseitig gelegenen Eingangs, der mit einem Oberlichtteil ausgestattet ist, finden wir die Jahreszahl 1784. An der Moselseite ist die Jahreszahl 1748 und ein Anker in den Sandstein gemeißelt.
Trotz des letztgenannten älteren Datums ist als Baujahr 1784 anzunehmen. Der Anbau erfolgte 1829, wie eine entsprechende Inschrift mit den Buchstaben MJS aufweist. Der bereits erwähnte Anker gibt einen Hinweis auf die frühere Nutzung des Hauses. Es diente als Raststätte für die Halfen, die früher mit Pferden die Schiffe die Mosel hinaufzogen. Deshalb ist das Gebäude auch so nahe an der Mosel in unmittelbarer Nähe des früheren Rittweges gelegen. Selbst das als kunstgeschichtlich bedeutsam beschriebene Dach mit seinen riesigen Speichern hatte seine praktische Seite. Denn darunter lagerten das Futter für die untergestellten oder die zur Verfügung gehaltene Pferde. [2]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Wohn- und Wirtschaftsgebäude / Bäuerliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude
Zeit:
1784
Epoche:
Klassizismus

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.955310
lat: 49.900179
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://kesten-mosel.de/

Datenquellen
[1] Denkmalliste des Landkreises Bernkastel-Wittlich, Juni 2008. Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich, Fachbereich Beraten, Planen, Fördern. Postfach 1420, 54504 Wittlich.
[2] Chronik Weinort Kesten 936-1986 – 1050 Jahre - Gemeinde Kesten, von Winfried Brösch 1986.

Bildquellen
Bild 1: © Helmut Bauer, Trier, 2024.
Bild 2: © Helmut Bauer, Trier, 2024.
Bild 3: © Helmut Bauer, Trier, 2024.
Bild 4: © Helmut Bauer, Trier, 2024.
Bild 5: © Helmut Bauer, Trier, 2024.
Bild 6: © Helmut Bauer, Trier, 2024.

Stand
Letzte Bearbeitung: 19.03.2024
Interne ID: 15123
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=15123
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