Eishöhle

Naturdenkmal
Roth, Stadt Gerolstein

Beschreibung
Höhlengänge von 25 m Länge. Die von Lavawänden gebildete Eishöhle ist wahrscheinlich eine verlassene Mühlsteingrube. Boden und Wände sind mit Eis bedeckt.

Schon im 17. Jahrhundert ließen die Kurfürsten von Köln im Sommer Eis aus der Höhle zu Roth zur Abkühlung des Weines heranfahren. Noch zum Kongress zu Aachen 1817 wurde von dort Eis entnommen, um Gefrorenes daraus zu bereiten. [1]

Nördlich von dem schön gelegenen Ort Hohenfels liegt der 583,3 Meter hohe Mühlenberg. Auf diesem Berg sind mehrere umfangreiche Steinbrüche im Betrieb. In verschiedenen stillgelegten Steinbrüchen liegen noch heute aus Basaltlava bestehende Mühlsteine, die vor vielen Jahren hergestellt wurden. Auch große Höhlengänge fehlen nicht, die zum Teil mit ungewöhnlichen Namen belegt sind. Da gibt es neben einer Martinhöhle eine Borussiahöhle und eine Schwedenfeste. Letztere besitzt einen befestigten Eingang und soll im 30jährigen Kriege zur Verteidigung gedient haben.

Durch Steinentnahme entstandene Höhlen und Höhlengänge gibt es auch auf dem 698,7 Meter hohen Erresberg, der fälschlich auch Ernstberg genannt wird. Die größte Höhle soll mit allen Nebengängen 200 Meter lang gewesen sein, doch sind in den letzten Jahren an zahlreichen Stellen Deckenteile eingestürzt.

Der Gipfel des Erresberges ist mit mächtigen Lavafelsen bedeckt. In seiner Nähe befindet sich ein Lavasteinbruch, dessen Ausgang von einer aus Lava bestehenden, wagenbreiten Brücke überspannt ist, deren Bestandteile beim Abbau zur Erleichterung der Abfuhr der Steinmassen mit Absicht stehen gelassen wurden. So kann man in den verlassenen Lavasteinbruch unter der Brücke hinein- und hinausgehen.

Geschützt sind auch die Eishöhlen 2 Kilometer nordwestlich von Birresborn, im Kreise Prüm, im Jagen 22 des Gemeindewaldes. Vor und neben den Eingängen liegen gewaltige Lavablöcke. Im Sommer, wenn man zwischen den Lavablöcken hindurch in die Nähe der Höhleneingänge gelangt, spürt man die kalte, aus den Höhlen nach außen strömende Luft. Die Eishöhlen wurden in verflossenen Jahrzehnten von dem Bierbrauereibesitzer Kersten auf Burg Mürlenbach als Eiskeller benutzt. Sie sind aus diesem Grunde zum Teil ausgemauert. Seit 1938 stehen die Höhlen unter Naturschutz. Auch der Gipfel des Vulkans Kahm bei Birresborn ist geschützt. [2]

Der Besuch von Höhlen kann gefährlich sein. Bitte verhalten Sie sich im Punkt Sicherheit in allen Höhlen so, als ob Sie der Erstbegeher sind.
Der Besuch von Höhlen kann gefährlich sein. Bitte verhalten Sie sich im Punkt Sicherheit in allen Höhlen so, als ob Sie der Erstbegeher sind.

"Wenn Du in
eine Höhle gehst...
nimm nichts mit,
lass nichts zurück,
zerstöre nichts und
schlag nichts tot!"

Laut § 39 des Bundesnaturschutzgesetzes beginnt die Fledermausschutzzeit am 01. Oktober und endet am 31. März. In diesem Zeitraum ist das Betreten von Höhlen, Grotten, Bunkern, Stollen und anderen potentiellen Winterschlaf-Behausungen von Fledermäusen gesetzlich untersagt. [Redaktion]

Einordnung
Kategorie:
Naturobjekte / Höhlen /
Zeit:
16.04.1938 [Unterschutzstellung]
Epoche:
20. Jahrhundert

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.61995
lat: 50.24808
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: In Hümmerich

Internet
http://www.gerolstein.org/gerolstein-stadtteile/roth.html

Datenquellen
[1] Rita Gehendges: Naturdenkmale des Landkreises Daun. 1985. Hrsg.: Landkreis Daun.
[2] Peter Joseph Busch: Naturdenkmale-Ein Heimatbuch des Trierer Raumes. Verlag Aurel Bongers, Recklinghausen. 1952.
[3] LANIS - Landschaftsinformationssysten der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz, 2015. http://www.naturschutz.rlp.de/?q=naturdenkmal

Bildquellen
Bild 1: © Uwe Widera, 54550 Daun, 2011.
Bild 2: © Uwe Widera, 54550 Daun, 2011.
Bild 3: © Uwe Widera, 54550 Daun, 2011.
Bild 4: Peter Valerius, Kordel, 2005.

Stand
Letzte Bearbeitung: 19.05.2015
Interne ID: 16652
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=16652
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