Werdelstein

Naturdenkmal
Bergweiler, Gemeinde Bergweiler

Beschreibung
Der Würstelstein bei Bergweiler, ein pfeilerartiger, isolierter Felsblock von etwa 2 Meter mal 3 Meter Querschnitt mit ziemlich glatten Flächen. Er steht an der Banngrenze dort, wo sie den uralten Weg von Bergweiler nach Dreis überquert. Er heißt auch Wertelstein, bei diesem Namen wird auf das Wort Wirtel und damit wieder an die Spinnerin, die in einem Felsen sitzt und spinnt erinnert. Der Sage nach ist er ein Opferstein. [1]

Der Werdelstein bei Bergweiler ragt als riesiger, isolierter, zum Teil mit Farn bewachsener Granitfelsblock aus dem Waldboden heraus und ist umringt von Bäumen, die die schöne Aussicht versperren. Er ist 2 Meter hoch und hat eine Grundfläche von über 2 qm. An exponierter Stelle hoch über dem Tal steht der Stein am uralten Weg von Bergweiler nach Dreis wiederum genau dort, wo die Banngrenze von Dreis den Weg kreuzt. Sehr wahrscheinlich ist der Stein identisch mit dem immensis lapis, der 1173 genannt wird (Kunstdenkmäler der Rheinprovinz 5.840). Der zerfurchte Stein sieht aus wie von Natur gewachsen und wirkt trotzdem wie ein in die Landschaft gestellter Fremdkörper. Es handelt sich auch hier um einen uralten Grenz- und Kultstein, der sage nach ein Opferstein. Folgende Namen werden dem Stein zugeordnet: Wurtelst_ein, Werdelstein und Wirtelstein.

Der Begriff Wirtel (=Scheibe oder Kugel aus Ton, Stein oder Metall, die als Schwungrad für die Handspindel diente und seit der Jungsteinzeit verwendet wurde) bezieht sich der Sage nach auf eine Spinnerin, die im Felsen sitzt und spinnt. Sehr amüsant ist auch das Mundartgedicht D'Pitta von Berchweiler un dat Drääsa Frai'chen von Eduard Eltges, worin eine nächtliche Begegnung mit einem Geist am Werdelstein geschildert wird, eine richtige Spukgeschichte.

Der Werdelstein befindet sich von den 3 Gemeinden Dreis, Bruch und Bergweiler gleich weit entfernt. Man erzählt sich dass wenn der Klang des Glockengeläut aller drei Kirchen gleichzeitig am Werdelstein eintrifft, sich dreimal um seine eigene Achse dreht. [2]

In der Nähe des Werdelstein befindet sich ein Stollen im Felsen, das Erzloch. Hierbei handelt es sich um den Eingang zur ehemaligen Erzgrube, wo früher nach erzhaltigem Gestein gegraben wurde, also wieder ein Anzeichen einer sehr frühen Besiedlung. [3]

Einordnung
Kategorie:
Archäologische Denkmale / Steinmale, Menhire /
Zeit:
Bis circa 500 vor Chr.
Epoche:
Vor- / Frühgeschichte

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.811009
lat: 49.953111
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Unter dem Werdelstein

Internet
http://www.merges.de/werthelstein.htm

Datenquellen
[1] Homepage Michel Merges, Bergweiler
[2] Paul Steiner: "Steine als uralte Kulturzeichen im Trierer Land" Trierischer Volksfreund Nr.67, Jahrgang 1930
[3] Marlene Bollig; "Eselstratt" Trittenheim 2002

Bildquellen
Bild 1: http://www.merges.de/werthelstein.htm
Bild 2: © Marlene Bollig, Trittenheim, 2003 www.trittenheim.de/marlenebollig
Bild 3: © Marlene Bollig, Trittenheim, 2003 www.trittenheim.de/marlenebollig

Stand
Letzte Bearbeitung: 27.01.2003
Interne ID: 1716
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=1716
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