Maria Königin

Filialkirche
Vierherrenborn, Gemeinde Vierherrenborn Hauptstraße

Beschreibung
[...] Während die katholischen Siedler von Anfang an den Gottesdienst in der Pfarrkirche Sankt Laurentius in Zerf besuchten, behalfen sich die insgesamt sieben evangelischen Siedlerfamilien mit Notlösungen, zunächst im Kalfertshaus, später im Haus der Familie Reinhardt und nach Fertigstellung der Volksschule in einem der Schulsäle.
Die Kapelle auf dem Friedhof war von Anfang an als Simultankirche gedacht. So schrieb der Siedlungsträger Rheinisches Heim Ende November: Die religiöse Betreuung der zukünftigen, in einer Gemeinde zusammenzufassenden Siedlungssachen Irsch I und Irsch II, ebenso wie die Notwendigkeit, einen Verstorbenen bei den beschränkten Räumlichkeiten der Siedlerstellen in einer Friedhofskapelle aufzubahren, macht bei den 42 vorhandenen Bauernstellen den Bau einer Kapelle erforderlich. Es ist selbstverständlich, dass dieser Kirchenraum für Gottesdienste beider Konfessionen zur Verfügung steht.
Gegen diesen Vorschlag der simultanen Nutzung des Kirchenraumes erhob das Generalvikariat Einspruch unter Berufung auf das kanonische Recht – mit dem ausdrücklichen Hinweis, der Widerspruch richte sich in keinster Weise gegen die Siedler, die in der Tat in der gemeinsamen Nutzung der Kapelle kein Konfliktpotenzial sahen. Erst mit der Fertigstellung der katholischen Kapelle Maria Königin entfiel der Einspruch des Generalvikariats und seit 1956 durfte die Friedhofskapelle für Gottesdienste der evangelischen Vierherrenborner mitbenutzt werden. Auf eine im Jahre 1962 geplante eigene Kirche verzichteten die evangelischen Christen und sie hielten ihren Gottesdienst im Heimatmuseum Zerf ab, später in der katholischen Pfarrkirche Sankt Laurentius – nachdem Pfarrer Klaus B. Stankowitz ausdrücklich dazu eingeladen hatte.
Mit der Übernahme der Pfarrstelle Zerf durch Pfarrer Rudolf Linnemann im Jahre 1958 war der Auftrag der Bischöflichen Behörde verbunden, die Gemeinde Vierherrenborn – bisher zu den vier Pfarreien Hentern, Irsch, Wiltingen und Zerf gehörig – als Filiale von Zerf zu konstituieren, was nach Zustimmung aller betroffenen Kirchenvorstände vollzogen wurde. Die Eingliederung erfolgte durch bischöfliche Urkunde am 1. April und staatliches Einvernehmen vom 8. Mai 1959.
Schon zuvor hatte Pfarrer Linnemann die vom Neunkircher Architekten Birtel angefertigten Baupläne für die katholische Kapelle den Gremien vorgelegt. Die Bauparzelle stellte die Siedlerfamilie Josef Marx unentgeltlich zur Verfügung, nachdem mehrere Versuche, eine geeignetes Grundstück zu bekommen, fehlgeschlagen waren . Nach einer Bauzeit von nur neun Monaten – wobei die Siedler viele Arbeiten in Eigenleistung erbrachten – konnte die Einweihung am 29. Mai 1960 gefeiert werden . Die neue Kapelle steht unter dem Schutz Maria Königin.

[http://www.dittmar-lauer.de/vierherrenborn.htm]



Maria Königin in Vierherrenborn oberhalb von Zerf mit einem innen wie außen sichtbaren Bruchsteinmauerwerk aus Brittener Sandsteinen und einer über der Giebelpartie frei schwingenden Glocke.
[...]
Bauherr: Katholische Pfarrgemeinde Zerf, Tabernakel, Kerzenhalter und Sandsteinrelief: Ferdinand Selgrad, Spiesen

[http://www.kuenstlerlexikonsaar.de/architektur/artikel/-/birtel-rudolf-m/399/]

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Birtel, Rudolf Maria (Architekt), Neunkirchen
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Kapellen
Zeit:
1959
Epoche:
20. Jahrhundert

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.661347
lat: 49.608415
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Am Vierherrenbrunnen

Internet
http://www.vierherrenborn.de/

Datenquellen
Dittmar Lauer: 50 Jahre Vierherrenborn. Die Geschichte einer jungen Gemeinde. Schriftenreihe Ortschroniken des Trierer Landes Band 41. Verlag Alta Silva Kell am See 2004.


Stand
Letzte Bearbeitung: 16.10.2009
Interne ID: 17581
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=17581
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