Sankt Martin (1)

Kirche
Mertesdorf, Gemeinde Mertesdorf Adenauerstraße

Beschreibung
Im unteren Ruwertal gelegen ist Mertesdorf eine der beiden
Martinsgemeinden im Bistum, die auch im Ortsnamen nach Sankt Martin genannt werden. In früheren Urkunden des Mittelalters wird Mertesdorf Martini villa genannt, das heißt Dorf des Martinertes ist die moselfränkische Aussprache des Namens Martin.

Die Pfarrgemeinde zählt 1424 Katholiken und ist durch ein
stattliches Neubaugebiet wesentlich größer als früher. Das war auch der Grund für einen Kirchenneubau, der 1975 / 76 errichtet wurde. Unter Pastor Josef Stiren wurde nach Plänen des Architekten Peter van Stipelen die Pfarrkirche Sankt Martin Mertesdorf erbaut. An der Grenze zwischen altem und neuem Dorf gelegen verbindet die neue Kirche das zusammenwachsende Dorf.
Frühe Zeugnisse der Besiedlung weisen uns in die Zeit der Römer, die auch über Mertesdorf eine Straße bauten. Der viel auf Römerstraßen gereiste Martin durfte dann in der fränkischen Siedlungszeit dem Dorf seinen Namen geben.
Der Name des römischen Offiziers und späteren Bischofs von Tours steht für ein Programm. In hochherziger Geste teilt Martin noch als Taufschüler mit dem Bettler den Mantel vor dem Stadttor von Amiens. Wo die Bereitschaft zum Teilen in der Pfarrgemeinde Mertesdorf sichtbar wird, davon soll jetzt berichtet werden.

Der Martinszug beginnt in der Pfarrkirche mit einem kurzen Wortgottesdienst. Dabei werden Kleidung und Spielzeug für bedürftige Kinder gesammelt. Der Kindergarten veranstaltet am Ende des Zuges die Ausgaben von Speisen und Getränken zugunsten des Kindergartens. Die Frauengemeinschaft gestaltet unter Leitung von Frau Therese Becker jedes Jahr einen Basar, zu dem viele Pfarrangehörige ihre Mitarbeit anbieten. Mit dem Erlös wird seit Jahren eine Krankenstation in Indien mit deutschen Schwestern unterstützt. Medikamente, Fahrzeuge, eine kleine Krankenstation und anderes wurde gefördert. Die Weltmission wird mit Spenden unterstützt.
Ein Stipendium für einen Priesteramtskandidaten in der Mission wird aufgebracht. Im Jahre 1997, dem Gedenkjahr des Todes von Sankt Martin vor 1 600 Jahren teilt die Kirchengemeinde Mertesdorf ein Grundstück mit 6 bauwilligen jungen Familien auf dem Weg der Erbbaupacht zu günstigen Bedingungen. Bei den großen Kollekten im Laufe des Jahres ist Sankt Martin das große Vorbild im Teilen.
Darstellungen des Heiligen finden wir in der Kirche: Ein großes Altarbild aus dem 19. Jahrhundert, das Martin als Bischof darstellt, eine unauffällige Darstellung der Mantelteilung auf der Takenplatte des Ambo und eine fast versteckte am Rand des Taufsteins. Im Martinsjahr 1997 wird ein Ölgemälde angeschafft, das vom Maler Werner Persy ausgeführt wird. Mit dem Taufstein aus der alten Kirche, dem Bild des Täufers Johannes und dem Bild des Taufbewerbers Martin hat der Westteil der Kirche fast den Charakter einer Taufkapelle. Die Pfarrkirche ist als Pfarrzentrum angelegt mit Werktagskirche und Pfarrsaal Jugendraum und Küche. Hier ist Raum für die Aktivitäten in der Pfarrei. Der Verwaltungsrat mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Herrn Hermann Willems, der PGR unter der Leitung von Herrn Wolfgang Butterbach halten hier ihre Sitzungen. Ministranten und Jugendgruppen, die Frauengemeinschaft, die Senioren und die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) finden hier Platz. Die KEB veranstaltet unter Leitung von Frau Anne Feldges Vorträge, Kurse und Studienreisen. Unser Kindergarten wird geleitet von Frau Rositha Winkel und betreut in drei Gruppen 75 Kinder mit 3 Erzieherinnen, 3 Mitarbeiterinnen und den Praktikantinnen. Die Ratsmitglieder treffen sich in der Martinswoche zum Martinsessen, wobei verzehrt und geteilt wird, was jeder mitbringt. Am Martinsgedenken in Trier am 8. November 1997 wird sich die Pfarrgemeinde Sankt Martin Mertesdorf mit einer Abordnung beteiligen.

Sankt Martin war eine charismatische Gestalt, seine Zeitgenossen nannten ihn einen zweiten Christus. Sein leuchtendes Vorbild verpflichtet im Gedenkjahr seine Gemeinde im Martinsdorf Mertesdorf.
Die Pfarrbücherei ist in der Grundschule untergebracht und betreut eine stattliche Schar von Lesern mit einem bedeutenden Buchangebot. Betreut wird die Bücherei von Frau Griebeler.

Gottesdienstordnung
Samstag, 19.00 Uhr (Winterzeit 18.00 Uhr) Vorabendmesse
Sonntag, 9.30 Uhr Hochamt

Wochenmesse:
Dienstag, 19.00 Uhr (18.00 Uhr)
Donnerstag, 9.00 Uhr Frauenmesse
Taufen: am Sonntag, (3. im Monat), 15.00 Uhr
Um das gottesdienstliche Leben kümmern sich der Liturgieausschuss und der Kindergottesdienstkreis. Lektoren und Kommunionhelfer und eine Schola helfen bei der Gestaltung. Die beiden Chöre: Sankt Martinuschor und Männergesangverein tragen zur Gestaltung der
Gottesdienste bei. Die Ministrantengruppe erfüllt ihren Dienst und unternimmt mit dem Gemeindereferenten manche Aktion.

Kath. Pfarramt Sankt Martin
Pfarrer Heribert Hansen
54318 Mertesdorf [1]

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Stipelen van, Peter (Architekt) Trier [* 16.09.1923 - † 04.03.2018].
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Katholische Kirchen
Zeit:
1975
Epoche:
20. Jahrhundert

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.735887
lat: 49.771152
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.dioezese-trier.de/

Datenquellen
[1] Bistum Trier, 1997.

Bildquellen
Bild 1: © Helge Rieder, Konz, 2002
Bild 2: © Helge Rieder, Konz, 2002
Bild 3: © Helge Rieder, Konz, 2002
Bild 4: © Helge Rieder, Konz, 2002
Bild 5: © Helge Rieder, Konz, 2002

Stand
Letzte Bearbeitung: 17.01.2010
Interne ID: 1840
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=1840
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