Oben im Latzenberg

Kordel, Gemeinde Kordel

Beschreibung
Flur 31 - Der Latzenberg setzt sich in Richtung Kimmlingen im ganzen Berghang fort Die Gemarkungsgrenze gegen den Bann Möhn senkt sich, einem Waldweg folgend, von der Höhe herab, bis sie die alte Banngrenze am Kimmlinger Bach in Kimmungen erreicht. Es ist dies der Berührungspunkt mit dem alten Sankt Martiner Bereich, der die alte Ausdehnung des Kordeler Bannes nach Westen, hier nach der Anlehnung an die römerzeitlichen Reste der Langmauer "In der hintersten Held" beschloss und schon 1575 als solcher erwähnt wird. In den gleichen Niederschriften der Jahrgedinge auf Ramstein von 1575 und 1723 wird auch als für uns bemerkenswerter Punkt die Stelle genannt, wo der Möhnerberg und Latzenberg sich oben im Wendepunkt des Berghanges treffen. Hier liegt über dem Waldweg ein alter verlassener Steinbruch, der zu Möhn gehört. Einen alten Weg, wie hier, über den man in alter Zeit die Gegend mit Karren, Wagen erreichen konnte, nannte man einen Karlweg oder Karel. Am Fuße des Flurteiles "Unten im Latzenberg", in dessen Hang auslaufendes Acker- und Wiesengelände liegt, befindet sich am Kimmlinger Bach die "Mäuswies", als Gelände der alten "Meismühl" bekannt. Dahinter liegt der "Mäusberg". Es schließt sich nach Westen das Gebiet der ehemaligen Reitzenmühle an, das den ganzen Lauf des Kimmerbachwehres miteinschließt. Weiter ins Kimmerbachtal hinein bildet der Bach die Begrenzung von Flur 31. Nicht weit vom Waldeingang entfernt liegt die alte Lohmühle. Nur der Name hat sich erhalten von dem Brechwerk für getrocknete Lohrinden, das vor Jahrhunderten in der natürlichen Felsenhöhle eingerichtet worden war. Die Kordeler Wälder waren seit eh und je reich mit Eichen bewachsen, und schon um 1215 ist im Verzeichnis der Einkünfte des Erzbischofs, dem Liber iurium annalium, enthalten, daß die Kordeler jährlich unter den steuerlichen Abgaben 25 Rinden Lohe liefern mußten. Nicht weit von der Lohmühle bachaufwärts steht unter dem Latzenbergweg noch ein altes Nischenkreuz. Es hält ein trauriges Ereignis fest, das 1610 einen Angehörigen der Kimmlinger Hofmühle getroffen hat Die verzierten Flächen des Nischenkopfes weisen den Vater Veitin seines hier verunglückten Sohnes als den Zimmermann der Hofmühle, der heutigen Laudorsmühle, aus. Und ? Theisen, in Diensten des Hofes, war der das Kreuz aufrichtende Steinmetz. Der Name des Veiten hat sich bis in unsere Zeit in Kimmungen in einem Hausnamen, dem "Veltenhaus", erhalten. [1]

Einordnung
Kategorie:
Geschichte / Flurnamen /
Zeit:
1575
Epoche:
Renaissance

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.622458
lat: 49.834097
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Oben im Latzenberg

Internet
http://heimatverein-kordel.de/

Datenquellen
[1] Anton Obser: Kordel. Geschichte der Kylltalgemeinde. Hrsg. Ortsgemeinde Kordel, 1982.
[2] Weistumsbuch von 1575.

Bildquellen
Bild 1: © Peter Valerius, Kordel, 2015.

Stand
Letzte Bearbeitung: 06.12.2020
Interne ID: 18591
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=18591
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