Haus Simeonstraße 54

Mitte-Gartenfeld, Stadt Trier Simeonstraße 54

Beschreibung
Der 1821 wahrscheinlich von dem wohlhabenden Rentier Anton Staadt errichtete Bau repräsentiert den preußischen Landbaustil par excellence. Unter den in Trier vertretenen Beispielen dieses Stils gilt er als reichste Variante. Das dreigeschossige Gebäude mit fünf Achsen wird von einem Zwerchhaus mit Satteldach abgeschlossen. Starke Gesimse trennen die einzelnen Geschosse voneinander. Im Erdgeschoss rahmen breite Pilaster die Lünettenfenster, deren Bogenfelder mit reliefierten Palmwedeln verziert sind. Auf den Kapitellen der Pilaster ruhend verbinden stilisierte Palmwedel die Bogenfelder. Noch reicher verziert ist die Beletage. Schlanke Pilaster mit ionischen Kapitellen frankieren die Fenster, deren reichhaltiger Lünettenschmuck die Etage auszeichnet. Reliefartig gearbeitetes Vasendekor und naturalistisch gebildetes Weinlaub mit Trauben füllen die Bogenfelder. Schmuck ist auch in der Brüstungszone vorhanden. Zwischen den Bogenfeldern befinden sich Rosetten. Das dritte Geschoß ist schmucklos. Einfache Fenster sitzen in profilierten Rahmen direkt auf dem Gesims. Ein in die Halbkreisöffnung des Zwerchhauses integriertes Fenster weist eine reichhaltige Sprosseneinteilung auf. Darüber beleben reliefierte Palmblätter die Fläche. Heute befindet sich im veränderten Erdgeschoss, dem die klassizistische Tür fehlt, die italienische Eisdiele des heutigen Besitzers Giuseppe Calchera, der das Gebäude 1965 erwarb.

Heike Kolar [1]

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Staadt, Anton (Wahrscheinlich)
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Wohn- und Wirtschaftsgebäude / Bürgerliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude
Zeit:
1821
Epoche:
Klassizismus

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.643376
lat: 49.758586
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.museum-trier.de/

Datenquellen
[1] Klassizismus in Trier. Photos aus der Sammlung Prof. Wilhelm Deuser. Katalog des Städtischen Museums Simeonstift Trier zur Ausstellung vom 21.1. bis 6.3.1994. Hrsg. Richard Hüttel und Elisabeth Dühr.

Bildquellen
Bild 1: Abbildung: Prof. Wilhelm Deuser, Sammlung Stadtarchiv Trier
Bild 2: Sammlung Eduard Pesé. http://e-pese.de/

Stand
Letzte Bearbeitung: 27.07.2022
Interne ID: 2044
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=2044
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