Philippskurie

Mitte-Gartenfeld, Stadt Trier Domfreihof 2 Domfreihof 2

Beschreibung
Kurien waren die Wohngebäude der Domherren in Trier. Sie wurden meistens nach ihren Erbauern genannt. Die Philippskurie war benannt nach Johann Philipp von Walderdorff (Geboren am 24.5.1701, gestorben am 12.1.1768). Er war 1739 zum Generalvikar des Erzstiftes Trier ernannt worden. 1742 wählte man ihn zum Domdekan, am 7.10.1742 wurde er zum Priester geweiht. In den 1750er Jahren erbaute er sich auf einer weitläufigen Kelleranlage aus dem 11. Jahrhundert seine Kurie [1], ein zweiteiliges barockes Wohnhaus in L-Form. Auf der Außenseite des Fußteils befindet sich der Eingang im hier eingeschossigen fünfachsigen Bau. Im dreiachsigen Mansardendach sind Schleppgauben zur Belichtung der Mansardenwohnung vorhanden darüber im Walmdach symmetrisch 3 Sattelgauben. Die Stirnseite des Fußteils ist fünfachsig ausgeführt. Das Obergeschoß ist ebenfalls fünfachsig gebaut, die beiden äußeren Fenster sind Schleppgauben im Dach, die 3 mittleren Fenster sind in der höher gezogenen Giebelwand angeordnet. Darüber in der Giebelspitze ein Rundfenster. Die Innenseite des Fußteils ist dreiachsig ausgeführt, rechts 2 jetzt zugemauerte Fenster, links ein Eingang zum Haus, darunter ein Eingang zum Keller. Der andere Schenkel des L ist zweigeschossig und dreiachsig ausgeführt. Im Walmdach sind auf der Lang- wie auf der Stirnseite je eine Sattelgaube, symmetrisch angeordnet, vorhanden.

Das Haus steht in einer Gartenanlage und ist über einen Weg zum Domfreihof erreichbar. Nachträglich wurde eine weitere Zufahrt von der Straße "Sieh um dich" gebaut.

Nach der Wahl zum Erzbischof baute Philipp von Walderdorff sich seine Residenz „Palais Walderdorff“ gegenüber dem Dom. In seine Kurie zog der Chorbischof Christian Franz von Hacke (Geboren 1731, gestorben 1807) ein. Um 1780 errichtete er an seiner Zuwegung zur Kurie am Domfreihof ein Tor- und Pförtnerhaus [siehe: Ehemalige Philippskurie - Geel Box].
Bei seiner Frankreichreise kam Goethe am 22.8.1792 nach Trier. Er wohnte in der Philippskurie (Haus Nr.6 in Trier) bis zum 26.8.1792, dessen Besitzer Herr von Hacke war der einzige Chorbischof der nicht vor den Franzosen geflohen war. Nach 1793 zog Hacke von Trier weg [1]. 1797 wohnte im Haus, das immer noch dem Domkapitel gehörte, ein Herr Welschbillig, er war Küster der Liebfrauenkirche. 1837 ist als Eigentümer Johann Schlemmer, Domkapitular eingetragen (Geboren 1773 in Blankenheim, gestorben 1851 in Trier). Er war seit 1831 Domkapitular in Trier.

1890 gehört das Anwesen der Domfabrik und ist vom Heinrich Feiten, Weihbischof am Dom, bewohnt. Noch 1966 gehört das Anwesen „der hohen Domkirche“ und ist vom Domkapitular Dr. Albert Heinz bewohnt. [2]
Nach 1832 muss das Gebäude verändert worden sein, siehe heutige Ausdehnung, im Bild 2 grün dargestellt. [1]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Wohn- und Wirtschaftsgebäude / Kurien
Zeit:
1750er Jahre
Epoche:
Barock / Rokoko

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.643137
lat: 49.757440
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://de.wikipedia.org/wiki/Trier-Mitte/Gartenfeld

Datenquellen
[1] Zusammengestellt: Jürgen Bier, Trier, 2022. Quellen: [1] Wikipedia, [2] Adressbücher der Stadt Trier ab 1785. https://www.dilibri.de/nav/classification/70231

Bildquellen
Bild 1: © Jürgen Bier, Trier, 2022.
Bild 2: Stadtplan von 1832 (Ausschnitt), Genehmigung durch das Stadtarchiv Trier.
Bild 3: © Dr. Marcus Schneider, Trier, 2023.
Bild 4: © Dr. Marcus Schneider, Trier, 2023.

Stand
Letzte Bearbeitung: 19.02.2023
Interne ID: 23313
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=23313
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