Auf dem Eisborn

Pronsfeld, Gemeinde Pronsfeld

Beschreibung
Flurnamen auf "seifen, -bach, -born".

Sehr zahlreich sind im Prümtal und den angrenzenden Berghängen die Bezeichnungen mit den Grundwörtern "Seifen", "Born" und "Back". "Seifen" bezeichnet ein schmales Quellbächlein, im weiteren Sinne auch das gesamte Tälchen mit dem Bachlauf. Somit sind Benennungen wie "Im Lauterseifen" oder "Auf Lodenseifen" Hinweise auf Tallagen am Bergeshang. Gleiches gilt für die Silbe "bur" = Bauer (siehe Jahrbuch des Kreises Prüm 1963, S. 102). Ortsnamen wie Kalenborn, Hasborn u. a. haben hier ihren Ursprung. Dies würde dann auf Hütte und Haus hindeuten, vielleicht auf eine landwirtschaftlich bebaute Fläche. Im Falle des Pronsfelder Flurnamens "Vor Kuhborn", "Unter Kuhborn" und "Im Kuhborn" dürfen jedoch das Quellgebiet namensprägend gewesen sein, obwohl gerade hier römerzeitlich eine Besiedlung und eine Saalhausvilla nachgewiesen werden kann. Einige Bächlein haben hier ihren Ursprung, im besonderen die "Wetes", die allesamt dem Vieh als Wasserspender dienten. Weitere "Born-Bezeichnungen" sind: "Im Lehenborn", "Auf dem Schanzenborn", "Auf Sponsborn", "Auf dem Eisborn", "Ober Eißelborn", "Auf Loorbom", "Auf Langenborn", In "Hinter Mäckenborn". Bachläufe der Prüm, Alf, Bier und kleinere Nebenbäche, gaben Flurnamen wie "Im der Kärkenbach", "Ober in der Rothenbach", "In der Lünebach", "Ober der Schwarzbach", "in der Nußbach" ihre Bezeichnung. Hier ist der Boden entsprechend gut durchwässert und oftmals unbegehbar (Alfbachtal).

Woher kommt der Name "Bierbach"? Mit dem Gerstensaft hat er gewiss nichts zu tun. Möglich ist folgende Version: Es handelt sich um eine Flur, die meist dem Zuchteberhalter als Lohn für die Gestellung des "Biers" (Eber) zur Nutzung überlassen wurde. "Alf" und "Prüm" konnten sich schon zur Römerzeit fast unverändert so nennen: Prumia" und "Alve". "Prumia" gab zwei Orten gar den Namen (Prüm und Pronsfeld), "Alve" dem Weiler "Bleialf". Eine Besonderheit stellte die Bezeichnung "Laag" (Laach) dar. "In der Laag", "Ober in der Laag" und "Unter Laager Garten" sind Fluren im Prümtal, die im Talgrund, umgeben von seitlichen Hängen, gelegen sind.
Die seitlichen Hänge nennt der Volksmund "Rech", eine Böschung also, zu deren Füßen Schlehen und Weißdorn wuchsen. [1]

Einordnung
Kategorie:
Geschichte / Flurnamen /
Zeit:
1882
Epoche:
Klassizismus

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.327224
lat: 50.173219
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Auf dem Eisborn

Internet
http://www.joachim-schroeder.com/index.html

Datenquellen
[1] Flurnamen in Pronsfeld. http://www.joachim-schroeder.com/html/flurnamen.html


Stand
Letzte Bearbeitung: 31.08.2011
Interne ID: 23512
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=23512
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