Spätrömische Befestigung

Neumagen, Gemeinde Neumagen-Dhron

Beschreibung
Im Ortskern um Kirche und Rathaus.

Beschreibung:
Bereits von 1877 bis 1885 hatte das Provinzialmuseum Trier in Neumagen umfangreiche Ausgrabungen vorgenommen, die den nahezu ovalen Grundriss eines spätrömischen, wohl unter Constantin I. errichteten Kastells (Nord-Süd-Achse 112 Meter, Ost-West-Achse circa 131 Meter) mit rund 3,65 Meter starken Mauern, zwei Toranlagen und 13, im Durchmesser 9-10 Meter messende Rundtürme zutage brachten. Offenbar handelte es sich dabei um das bereits von Ausonius erwähnte castra inclita divi Constantini. Allerdings wurden die Reste jenes imposantes Kastells wegen der in seinen Fundamenten verbauten Grabdenkmäler weitgehend abgebrochen, so daß heute außer den Häuserfluchten, die sich insbesondere an der Nordseite an die ehemalige Kastellmauer anlehnten, und dem Verlauf der Straßen, der teilweise mit dem der ehemaligen Kastellgräben identisch ist, wenig an die antike Befestigung erinnert. Um so mehr überraschte es, daß bei Ausschachtungsarbeiten im Jahre 1997 an der Nordflanke des Kastells der vermeintlich abgebrochene Turm P wieder angetroffen werden konnte. Der im aufgehenden Mauerwerk noch rund 3 Meter hohe Rundturm ruht auf einem ebenso hohen rechteckigen Fundament, dessen unterste Schicht durch eine Lage mächtiger Spolien gebildet wird. Da hier lediglich vier rechteckige Quader mit halbwalzenförmigen Abdeckungen und keine spektakulären Grabmalreste verbaut waren, blieb dieser Teil des Kastells damals vor einer Zerstörung bewahrt. Heute sind die Reste dieses Kastellturms von der Spielesgasse aus zugänglich und werden mit anderen inzwischen aufgespürten und noch sichtbar zu machenden antiken Mauerresten in einen größeren archäologischen Rundweg einbezogen.

Gilles

Einordnung
Kategorie:
Archäologische Denkmale / Wehrbauten und militärische Anlagen / Stadtbefestigungen
Zeit:
2. Viertel 4.-5. Jahrhundert nach Chr.
Epoche:
Kelten- / Römerzeit

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.894007
lat: 49.850732
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.landesmuseum-trier.de/

Datenquellen
Archäologie zwischen Hunsrück und Eifel - Führer zu den Ausgrabungsstätten des Rheinischen Landesmuseums Trier. 1999. ISBN 3-923319-43-6 (Schriftenreihe des RLM Trier Nr. 15). Online-Shop: www.landesmuseum-trier-shop.de

Bildquellen
Bild 1: © Rheinisches Landesmuseum Trier. 1999
Bild 2: © Rheinisches Landesmuseum Trier. 1999

Stand
Letzte Bearbeitung: 03.08.2018
Interne ID: 2417
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=2417
ObjektURL als Mail versenden