Dorfbrunnen

Eisenschmitt, Gemeinde Eisenschmitt

Beschreibung
Brunnen der an die Eisenschmelze im Ort erinnert und der zugleich der Eifeldichterin Clara Viebig gewidmet ist.

> Der Eisenschmittener Brunnen
Der weit über die Eifelregion bekannte und anerkannte Künstler Johann Baptist Lenz aus Oberkail hat den Brunnen, der vor der Kirche in Eisenschmitt steht, mit sehr viel Einfühlungsvermögen in die Geschichte der Gemeinde Eisenschmitt und mit sehr viel Liebe entworfen und gestaltet.
Die Motive des Brunnens symbolisieren Entwicklungen und
Ereignisse aus der Geschichte von Eisenschmitt, die in den
vergangenen Jahrhunderten einen sehr wechselhaften und deshalb umso interessanteren Verlauf genommen hat.
Der Brunnen ist in drei Ebenen gegliedert. Die oberste Ebene zeigt das Hauptmotiv, Die Eisenschmiede, welches auf den Namen der Gemeinde Eisenschmitt bezogen ist. Johann Baptist Lenz stellt hier einen Meister (mit Zange) und seine drei Gesellen dar, die mit den Hämmern ein Stück Eisen auf einem Amboss schmieden.
Auf der mittleren Ebene des Brunnens werden die Handwerksberufe gezeigt, die an dem Prozess der Eisenverhüttung beteiligt waren. Hier sehen wir die Köhler, die Eisenschmelzer, die Gießer und die Ziseleure, die eine Takenplatte bearbeiten, auf der das Eisenschmittener Wappen zu sehen ist. Diese Gruppe von Handwerkern steht auf dem Laub des Waldes, aus dem in vier verschiedene Richtungen Wasser fließt, ein Symbol für Wälder und Bäche, das die Grundlage des Köhlerhandwerkes darstellt.
Der Künstler hat bewusst die untere Ebene zur Darstellung gewählt, da der Roman eine eher untergeordnete Rolle in der auf dem Beckenrand sind von Johann Baptist Lenz auf eine humorvolle und volkstümliche Art dargestellt.
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> Clara Viebig
Clara Viebig wurde am 17.7.1860 als Tochter von Ernst und Clara Viebig in Trier geboren. Beide Eltern stammten aus der damaligen preußischen Provinz Posen. Der Vater war als Oberregierungsrat in die ebenfalls preußische Rheinprovinz nach Trier versetzt worden und kam 1868 als stellvertretender Regierungspräsident nach Düsseldorf. Die Landschaft an Mosel und Rhein, in der sie Kindheit und Jugend verbrachte, und die sie auch später immer wieder besuchte, spielt in ihrem literarischen Werk eine wesentliche Rolle.
Nach dem Tod des Vaters zog ihre Mutter mit ihr 1883 nach Berlin. Clara Viebig studierte an der Musikhochschule Gesang und besserte danach durch Musikunterricht die Beamtenpension der Mutter auf. Seit 1894 versuchte sie auch als Autorin Geld zu verdienen, indem sie Geschichten und kleinere Erzählungen für Zeitungen schrieb. 1896 heiratete sie den Verleger Friedrich Theodor Cohn und veröffentlichte von nun an ihre Werke im Verlag F. Fontane & Co., Berlin, bei dem ihr Mann Teilhaber war, und den er später als Alleininhaber übernahm. Es begann eine fast zwei Jahrzehnte andauernde und äußerst fruchtbare Schaffensperiode, in der Clara Viebig ihr literarisches Talent entwickelte und entfaltete. Nach Novellenbänden, Schauspielen und Romanen gelang ihr zur Jahrhundertwende mit dem Eifelroman Das Weiberdorf der entscheidende Durchbruch. Schon der Vorabdruck in der Frankfurter Zeitung sorgte für einen Skandal. Später kam das Buch auf den Index der Katholischen Kirche - es sollte seiner Popularität keinen Abbruch tun.
Fast jedes Jahr veröffentlichte die nun bekannte und anerkannte Autorin einen Roman oder einen Novellenband. Das tägliche Brot, Die Wacht am Rhein, Vom Müller-Hannes, Das schlafende Heer, Naturgewalten, Einer Mutter Sohn, Absolvo te!, Das Kreuz im Venn, Die vor den Toren, Die heilige Einfalt, Das Eisen im Feuer und Heimat sind nur eine Auswahl der von 1900 bis 1914 herausgekommenen Titel. Auch durch den Einschnitt, den der erste Weltkrieg und die folgenden Umwälzungen mit sich brachten, wurde die Schaffenskraft Clara Viebigs nicht gebremst. Es entstanden unter anderem die historischen Romane Unter dem Freiheitsbaum, Charlotte von Weiß Prinzen, Prälaten und Sansculotten und Der Vielgeliebte und die viel gehasste. Erst die Nazizeit ließ ihre literarische Produktivität erlahmen. Clara Viebig starb am 31.7.1952 in Berlin, die Urne mit ihrer Asche wurde auf ihren Wunsch in Düsseldorf beigesetzt.
Nach dem Krieg geriet die einst so populäre Autorin mehr und mehr in Vergessenheit. Erst in den 80er und 90er Jahren wurden einige ihrer Werke, zum Teil in gekürzter Form, neu aufgelegt. Doch nun scheint uns eine Clara Viebig-Renaissance ins Haus zu stehen. Die Bücher der Autorin sind wieder gefragt. Eine Clara Viebig Gesellschaft hat sich in Bad Bertrich gegründet und ihre Werke werden vom Rhein-Mosel-Verlag in Originalversion herausgegeben.

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Lenz, Johann Baptist (Bildhauer), Oberkail (* 18. August 1922 Oberkail/Eifel †14.12.2007 Bitburg)
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Brunnen / Kunstobjekte
Zeit:
1989
Epoche:
20. Jahrhundert

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.720501
lat: 50.044414
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.eisenschmitt.de/

Datenquellen
Homepage der Gemeinde Eisenschmitt

Bildquellen
Bild 1: © Uwe Widera, 54550 Daun, 2009.
Bild 2: © Uwe Widera, 54550 Daun, 2009.

Stand
Letzte Bearbeitung: 05.07.2009
Interne ID: 290
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=290
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