Die Mark Thalfang
Hilscheid, Gemeinde Hilscheid
Beschreibung
Die Mark besteht aus den Dörfern Thalfang, Bäsch, Burtscheid, Deuselbach, Dhronecken, Etgert, Gielert, Hilscheid, Immert, Lückenburg, Rorodt und Talling.
Sie ist eine der ältesten geschlossenen Rechtseinheiten des Trierer Landes und wird nachgewiesen seit 1112.
Auch Prosterath gehörte zeitweise dazu, sowie die Dörfer Gospert und Röderbach, die ausgestorben sind.
Die Mark Thalfang aus dem hohen Mittelalter ergab später das Amt Tronecken. Die Anfänge dieses Amtes sind wohl zu Beginn des 14. Jahrhunderts zu datieren, nachgewiesen sind die Amtsleute Berchram von Budenberg (1373), Simon von Rüdesheim (1427) und Claus von Kellenbach (1495).
Das Amt bestand durch das gesamte Mittelalter hindurch bis zur Eroberung des linksrheinischen Gebietes durch Frankreich. Der Einmarsch der Franzosen in der Mark Thalfang erfolgte nachweislich am 8.10.1794. Die Verwaltungsgrenzen waren bis dahin unverändert geblieben. Nach 1794 aber begann für die Mark Thalfang eine neue Ära.
Die französischen Eroberer organisierten die staatliche Verwaltung nach ihrem Vorbild in den eroberten linksrheinischen Gebieten und gliederten schon 1798 das linksrheinische Gebiet in Departements und Cantone, und danach im Jahre 1800 in Mairien (Bürgermeistereien) als unterste staatliche Verwaltungseinheiten. Dadurch entstanden im Gebiet der Mark Thalfang nach jahrhundertelangem Bestand neue Verwaltungsgrenzen. Die Mark als Verwaltungseinheit wurde aufgelöst. Aus ihrem Gebiet und kurtrierischen Gebietsteilen entstanden zwei Mairien, und zwar Thalfang und Talling.
Zur Mairie Thalfang gehörten die Mark-Gemeinden Thalfang, Bäsch, Burtscheid, Dhronecken, Deuselbach, Etgert, Hilscheid, Immert und Rorodt sowie die Gemeinde Malborn, die außerhalb der Mark lag.
Zur Mairie Talling gehörten die Mark-Gemeinden Talling, Gielert und Lückenburg sowie die Gemeinden Berglicht, Neunkirchen und Schönberg von außerhalb der Mark.
Diese Einteilung und diese Verwaltungsgrenzen wurden während der französichen Herrschaftszeit bis Anfang 1814 beibehalten. Dann kam mit der Neuordnung der europäischen Staatsgrenzen durch den Wiener Kongreß das Gebiet auf der linken Rheinseite zum Königreich Preußen. Die neuen Herren hielten jedoch an den Verwaltungsgrenzen der Franzosen fest. Die Verwaltungsgrenzen blieben unverändert.
Es existierten im Preußischen Staatsverband beide Bürgermeistereien nebeneinander zunächst bis 1819 auch mit je einem Bürgermeister an der Spitze der Verwaltung. Von diesem Zeitpunkt an blieben die Körperschaften zwar wie bisher als kommunale Verwaltungsbezirke getrennt. Die Geschäfte der Bürgermeister hingegen wurden in Personalunion vom Bürgermeister der Bürgermeisterei in Thalfang wahrgenommen. Dies war eine Entwicklung hin zur Gemeinsamkeit beider Bürgermeistereien, die aber noch bis 1859 auf sich warten ließ. Verhandlungen zwischen 1840 und 1858 führten dazu, die Bürgermeisterei Talling aufzulösen und ihr Gebiet ab 1.1.1859 mit der Bürgermeisterei Thalfang zu vereinigen.
Die neue Bürgermeisterei Thalfang bestand von diesem Zeitpunkt an aus 16 Gemeinden. Sie blieb 110 Jahre bis 1969 unangetastet existent. Ab dem Jahre 1928 wurde sie als Amt und seit 1968 als Verbandsgemeinde bezeichnet.
Einordnung
Kategorie:
Geschichte /
Ortsname / Ortsgeschichte /
Zeit:
1112
Epoche:
Frühmittelalter / Romanik
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 7.002596
lat: 49.731567
Lagequalität der Koordinaten: Ortslage
Flurname: Ortslage
Internet
http://www.bernkastel-wittlich.de/Tourismus/t-frame.htm
Datenquellen
Walter Freis: Verwaltungsgrenzen im Raum Thalfang (Auszug) in "Der Schellenmann" Zeitschrift des Kulturgeschichtlichen Vereins Hochwald e.V. Nr. 10/1997
Stand
Letzte Bearbeitung: 02.09.2001
Interne ID: 3556
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=3556
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