Ortsname / Ortsgeschichte

Gindorf, Gemeinde Gindorf

Beschreibung
Obwohl es nur wenige Anhaltspunkte für den Zeitpunkt der Entstehung unseres Dorfes gibt, dürfen wir annehmen, daß er im letzten Viertel des 5. Jahrhunderts, zur Zeit der fränkischen Landnahme, zu suchen ist. Eine frühere Besiedlung unserer Heimat, also in gallorömischer Zeit, ist allerdings nicht ausgeschlossen. Zwar fehlen für unseren Ort geschichtliche Urkunden und Funde aus vorfränkischer Zeit, aber wir wissen, daß sich in der Nähe Gindorfs der nordöstliche Teil des Langmauerbezirks befunden haben muß. Der Langmauerbezirk war wohl eine riesige römische Domäne, wahrscheinlich ein Pferdegestüt, das seinen Verwaltungssitz in Welschbillig hatte. Es steht also fest, daß unsere Heimat vor der fränkischen Landnahme keine menschenleere Gegend war. Ob aber gerade unser Ort vor der Landnahme schon Siedlungen aufweist, läßt sich nicht sagen.

Eine erste urkundliche Erwähnung findet der Ort Gindorf im Prümer Urbar, einem Güterverzeichnis der Abtei Prüm aus dem Jahre 893 n. Chr. Danach besaß die Abtei Güter in Gingeyndorpht. Aus dem Jahre 1161 stammt eine Urkunde der Abtei Echternach, wonach diese ebenfalls Liegenschaften in Ginnendorp hatte. 18 Jahre später, also im Jahre 1179 wird unser Ort Ginendorp genannt. Nach einer Entscheidung des Erzbischofs Arnold aus diesem Jahre hat nämlich das Kloster Himmerod statt eines Zehnten eine Pauschale von 2 Maltern Spelt für die Liegenschaften in Gindorf an den dortigen Pfarrer zu entrichten. Im Jahre 1226 finden wir den Namen unseres Ortes als Guwindorf wieder und zwar in Prozeßakten des erzbischöflichen Officialats. Bei der Strafe der Exkommunikation wird hierin den Bewohnern Gindorfs angedroht, in Zukunft das Fällen von Holz in den Wäldern jenseits von Wila (Weiler = Kyllburgweiler) zu unterlassen und von Gewalttätigkeiten gegenüber den Angehörigen von Himmerod abzulassen.

In dieser Urkunde spiegelt sich wohl weniger der zu Gewalttätigkeiten neigende Charakter unserer Vorfahren wieder als vielmehr die Abneigung gegenüber dem damals noch jungen Kloster und seinen Angehörigen, die wahrscheinlich als Eindringlinge betrachtet werden. Zwei Jahre später, im Jahre 1228, findet unser Ort in einer anderen Urkunde als Guwindorf Erwähnung. Erzbischof Theoderich führte demnach einen Vergleich zwischen Himmerod und Gindorf herbei, in dem die von den Gindorfern beanspruchten Waldnutzungsrechte nunmehr anerkannt werden. Im Jahre 1302 taucht zum ersten Male für unseren Ort der heutige Name Gindorf auf, und zwar als Erzbischof Diether die Pfarrei Gindorf dem Kollegiatstift Kyllburg einverleibt.

Einordnung
Kategorie:
Geschichte / Ortsname / Ortsgeschichte /
Zeit:
5. Jahrhundert
Epoche:
Kelten- / Römerzeit

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.646065
lat: 50.011453
Lagequalität der Koordinaten: Ortslage
Flurname: Ortslage

Internet
https://de.wikipedia.org/wiki/Gindorf

Datenquellen
http://stadt-kyllburg.de/tourist-info/rundschau/gindorf.htm


Stand
Letzte Bearbeitung: 16.11.2001
Interne ID: 3758
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=3758
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