Ortsgeschichte Berndorf

Berndorf, Gemeinde Berndorf

Beschreibung
Berndorf. Liegt auf der Höhe in einer Senkung zwischen Hillesheim und Kerpen. Ein Ober- und ein Unterdorf, plätschernde Brunnen, uralte Häuser, zwei Kirchen im Oberdorf; die alte, schon um 1150 genannte und die neue da unten an der Straße, erst vor wenigen Jahren erbaut.
So schrieb im Jahre 1930 der Schriftsteller Karl Knauft (Mater Eiflia, S. 89), der sich, aus Berlin kommend, für einige Jahre in Berndorf niedergelassen hatte. Seit Karl Knauft hat sich einiges im Dorf geändert, aber vieles könnte man auch bei einer heutigen Beschreibung des Dorfes von Karl Knauft übernehmen:

Berndorf gehört zu den ältesten Dörfern im Kreise Daun. Der Name Berendorp taucht zum ersten Mal 1121 in einer Urkunde auf, die die Besitzungen des ehemals bedeutenden Eifelklosters Steinfeld regelt. Aber schon lange vor dieser Erwähnung haben Menschen - zumindest vorübergehend - hier gelebt, wie zum Beispiel Funde von den Urnenfelder Leuten aus dem 1. Jahrtausend v. Chr. beweisen. Später ließen sich die keltischen Treverer hier nieder, welche dann von den Römern vertrieben wurden, die circa 500 Jahre hier siedelten, bis sie ihrerseits von den vorrückenden Franken vertrieben wurden.

Wahrscheinlich im 7.8. Jahrhundert n. Chr. dürften die Franken auch den Ort Berndorf gegründet haben. Der aus einem Personennamen (Bero, Bern) und der Endung Dorf zusammengesetzte Ortsname ist typisch für fränkische Siedlungsräume. Berndorf gehörte zum Eifelgau innerhalb des Herzogtums Ripuarien in Niederlothringen. Erzbischof Balduin von Trier baute 1352 das Städtchen Hillesheim zu seinem nördlichsten Stützpunkt aus, welches zusammen mit den Dörfern Bolsdorf und Berndorf das kurtrierische Amt Hillesheim bildete. Die Nachrichten aus den folgenden Jahrhunderten sind spärlich, gibt es welche, dann sind sie schlecht. Der 30-jährige Krieg (1618-1648), der 2. Reunionskrieg (1688-1697) und der spanische Erbfolgekrieg (1701-1714) verschonten auch das Amt Hillesheim nicht. Furchtbar wütete die Pest des Jahres 1637 in der Eifel. In Berndorf überlebte nur etwa jeder fünfte die Seuche. Daneben war der Aussatz gefürchtet. An ein vermutlich am Südende des Mittelsten Berges gelegenes Siechenhäuschen erinnert neben dem Flurnamen Am Siechenhäuschen nur noch ein aus Feldsteinen gemauertes mal neben der Einfahrt zum Steinbruch (vgl. Lage am Geo-Pfad).

Im Jahre 1794 besetzen die französischen Revolutionsheere das Kurfürstentum Trier. Damit fällt auch Berndorf unter französische Herrschaft, es gehört nun zur mairie (= Bürgermeisterei) Kerpen, Kanton Lissendorf, Arrondissement Prüm im Departement de la Sarre. Erst mit Napoleons Niederlage bei Waterloo endet Berndorfs Zugehörigkeit zu Frankreich. Der Wiener Kongreß beschließt die Angliederung der Eifel und des Rheinlandes an Preußen. Langsam setzt nun eine wirtschaftliche Erholungsphase in der Eifel ein. Eine Eisenbahn wird gebaut, Ödflächen werden aufgeforstet, die Landwirtschaft entwickelt sich, kleinere Industrieunternehmen siedeln sich an.

Wieder sind es dann Kriege, die die Entwicklung unterbrechen und einschneidende Veränderungen hervorrufen. In zwei Weltkriegen hat Berndorf insgesamt 49 Tote zu beklagen, durch Bomben- und Granattreffer werden 1945 einige Häuser sowie die alte Kirche beschädigt. Heute gehört Berndorf zur Verbandsgemeinde Hillesheim im Kreise Daun.

Einordnung
Kategorie:
Geschichte / Ortsname / Ortsgeschichte /
Zeit:
7.-8. Jahrhundert nach Chr.
Epoche:
Frühmittelalter / Romanik

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.697959
lat: 50.304955
Lagequalität der Koordinaten: Ortslage
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.berndorf-vulkaneifel.de/

Datenquellen
Homepage der Gemeinde Berndorf http://www.berndorf-vulkaneifel.de/


Stand
Letzte Bearbeitung: 11.02.2002
Interne ID: 4081
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=4081
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