Brouderbuer - Bruderbrunnen

Fisch, Gemeinde Fisch

Beschreibung
Die Klause und der Brouderbour 1724 wurde durch den Jesuiten Wilz die Christenlehr-Bruderschaft in die Pfarrei eingeführt. An die Nordwestseite des Kirchtenturmes hatte sich ein Laienbruder auf eigene Kosten eine Klause angebaut. Den Zugang zum Turm verschaffte er sich durch die Vergrößerung des kleinen Fensters zu einer Türöffnung, was noch heute gut zu erkennen ist. Im Turm besaß er nun einen größeren Raum, der für seinen Lebensunterhalt wichtig war. Er betrieb eine ausgedehnte Imkerei und stellte Oblaten für die Pfarreien der näheren Umgebung her, soweit ihm dies neben seinen religiösen Pflichten möglich war.

Wie lange sich diese Laienbrüder dort abwechselten, ist nicht bekannt. Den letzten Anstoß für den Auszug des im Volksmund genannten "Brouders" gab eine Freveltat. Sämtliche Bienenkörbe wurden in einer Nacht von bösen Menschen umgestürzt. In die verwaiste Klause zog die erste Fischer Schule ein. Von 1871 bis 1858 wurden die Kinder dort unterrichtet.
Heute erinnert nur noch die einen Steinwurf weit von der Kirche entfernte Quelle, der "Brouderbuer" (Bruderbrunnen) an jene vergangene Zeit. Diese ist im Jahre 2006 wieder neu eingefasst und durch den Bau des Pavillons für Besucher zugänglich gemacht worden. [1]

Bild 6 zeigt die im Juli 2023 erneuerte Informationstafel zum Jakobsweg am Brouderbuer. [2]

Im Jahre 2005/2006 hat die Ortsgemeinde Fisch mit Unterstützung der EU-Gemeinschaftsinitiative LEADER PLUS und enormer Eigenleistung, gemeinsam mit dem Bau eines Jakobus-Pavillons, den Brouder-Buer neu gestaltet.

1.) Nach der Vertreibung der Römer siedeln sich ab 454 die Franken in unserer Gegend an. Die Sippe der Lietho gründet den Ort Liethdorf. Entscheidend hierfür dürfte die nie versiegende Quelle gewesen sein. 800 m südlich entsteht in der gleichen Epoche Rehlingen (Redilo). Nach der Christianisierung durch den hl. Willibrod entsteht die Pfarrei Litdorf-Rehlingen, eine der ältesten Pfarreien im Trierer Land. [...]

2.) Der Brouder-Buer wurde nach dem letzten frommen Einsiedler benannt, der lange Jahre im Kirchturm und einer schwalbenartigen angehängten Klause gelebt hat (1783). Neben dem Küsterdienst und Wächter der einsam gelegenen Kirche betreute er hundert Bienenvölker und erzeugte für die umliegenden Pfarreien des Saargaues, der Saar und Obermosel die Oblaten. [...]

3.) Wasser ist Ursprung allen Lebens - Quelle des Lebens
"Wenn Du Wasser trinken willst, denke an die Quelle" (chinesisches Sprichwort)

Die immer vorhandene und nie versiegende 2,50 Meter tiefe Wasserader des Brouder-Buers wurde erst 1940 bei den Bahnbauarbeiten der Arbeitsorganisation Todt (OT) mit Sandsteinen zisternenförmig gefasst und ausgebaut.
1966 erfolgte die Befestigung der Brunnenanlage durch einen einfachen Betonmauerbau. [3]

Einordnung
Kategorie:
Naturobjekte / Quellen /
Zeit:
1724
Epoche:
Barock / Rokoko

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.50208
lat: 49.61605
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Auf der Brutwies

Internet
http://www.gemeinde-fisch.de

Datenquellen
[1] http://www.gemeinde-fisch.de/bruoder-buer.html
[2] Wolfgang Welter, Schweich, 2024.
[3] Infotafel vor Ort.

Bildquellen
Bild 1: © Werner Weber, Mannebach, 2016.
Bild 2: © Werner Weber, Mannebach, 2016.
Bild 3: © Werner Weber, Mannebach, 2016.
Bild 4: © Werner Weber, Mannebach, 2016.
Bild 5: © Werner Weber, Mannebach, 2016.
Bild 6: © Wolfgang Welter, Schweich, 2024.

Stand
Letzte Bearbeitung: 20.03.2024
Interne ID: 41042
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=41042
ObjektURL als Mail versenden