Aussichtspunkt Biermanns Ruh

Manderscheid, Stadt Manderscheid (Bernkastel-Wittlich)

Beschreibung
Bereits in einer Wanderkarte des Jahres 1927 ist in der Nähe des Konstantinswäldchen "Biermanns Ruh eingezeichnet. Die Gemeinde Manderscheid hatte in den 1920er Jahren diesen Platz in Erinnerung an ihrem früheren Oberförster Gottfried Biermanns, der von 1890 bis 1909 im Amt war, eingerichtet. Auf einer Ruhebank konnten die Wanderer den einzigartigen Blick auf die Burgen genießen.

Biermanns war verantwortlich für eine Vielzahl von Wegen, die heute noch zum Manderscheider Wanderwegenetz gehören. Auch wurde unter seiner Regie 1902 die Mariengrotte erbaut.

In den letzten Jahren wurde "Biermanns Ruh" immer mehr vernachlässigt. Der Weg dorthin wuchs immer mehr zu und auch die Ruhebank verschwand.
Die Wegelagerer wollten das nicht so einfach hinnehmen und richteten den Platz nun wieder her. Außer einer Bank stellten sie noch einen rustikalen Holztisch auf, so dass nun Gäste und Einheimische diesen wunderbaren Aussichtsplatz wieder besuchen und die Aussicht auf die Burgen in vollen Zügen genießen können. [1]

Jesus! Maria! Joseph! Cunibertus!
„Die Leiden dieser Zeit sind nicht zu vergleichen mit der Herrlichkeit, die an uns offenbar werden wird.“

Zum christlichen Andenken
an den
wohlachtbaren Herrn
Gottfried Biermanns
Oberförster a. D.
Inhaber des Kronenordens 4. Kl.
welcher zu Sinzenich an 20. Okt. 1919 morgens 2½ Uhr, wohlvorbereitet durch den andächtigen Empfang der hl. Sterbesakramente, sanft im Herrn entschlafen ist.

Der Verewigte war geboren am 3. Juli 1860 in Wallrath (Pfarre Bedburdyck) und vermählte sich am 25. August 1894 mit Anna Meller. Die glückliche Ehe wurde von Gott mit 2 Kindern gesegnet.

An dem großen Gottesgarten der Natur hatte er seine Freude; darum widmete er sich dem Forstfache. Im Jahre 1890 wurde er zum Oberförster in Manderscheid Krs. Wittlich ernannt. 19 Jahr lang hat er in dieser Stellung mit gewissenhafter Treue gewirkt, bis im Jahre 1909 ein tückisches Leiden ihm die weitere Betätigung in seinem geliebten Berufe dauernd unmöglich machte. Seit jener Zeit hat Gottes Liebe ihn in die Schule des Leidens genommen und er hat sich darin durch Geduld und Ergebung bewährt. Religiös gesinnt erfüllte er treu seine Christenpflichten, darum war er guter Gatte und besorgter Vater. Somit ist die Hoffnung berechtigt, auch an ihm werde sich erfüllen, daß die Leiden dieser Zeit nicht zu vergleichen sind mit der Herrlichkeit der treuen Diener Gottes.

Tief betrübt über den herben Verlust empfehlen die trauernde Gattin, die beiden Töchter, 2 Schwestern, 1 Bruder und die übrigen Anverwandten die Seele des Verstorbenen dem hl. Opfer der Priester und den frommen Gebeten der Gläubigen, damit sie desto eher ruhe im ewigen Frieden. [2]

Erich Pantenburg, Werner Stadtfeld, Ulli Boll und Hans-Jürgen Neuhaus, nennen sich selbst die Wegelagerer, weil sie sich rund um Manderscheid um die Wanderwege kümmern. [4]

Einordnung
Kategorie:
Naturobjekte / Aussichtspunkte /
Zeit:
1927
Epoche:
20. Jahrhundert

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.81685
lat: 50.08739
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Unterm Kohlenberg

Internet
http://www.manderscheid.de/

Datenquellen
[1] Hans-Jürgen Neuhaus, Manderscheid (Bernkastel-Wittlich), 2018.
[2] Totenzettel Gottfried Biermanns. Sammlung Hans-Jürgen Neuhaus, Manderscheid (Bernkastel-Wittlich), 2018.
[3] Wanderkarte von 1927 (Ausschnitt). Sammlung Hans-Jürgen Neuhaus, Manderscheid (Bernkastel-Wittlich), 2018.
[4] Trierischer Volksfreund vom 17. September 2017. https://www.volksfreund.de/region/wittlich/die-wegelagerer-und-ihr-luziakreuz_aid-5140504

Bildquellen
Bild 1: © Hans-Jürgen Neuhaus, Manderscheid (Bernkastel-Wittlich), 2018.
Bild 2: © Hans-Jürgen Neuhaus, Manderscheid (Bernkastel-Wittlich), 2018.
Bild 3: Sammlung Hans-Jürgen Neuhaus, Manderscheid (Bernkastel-Wittlich), 2018.

Stand
Letzte Bearbeitung: 22.07.2018
Interne ID: 47880
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=47880
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