Ehemalige Born- oder Nonnen-Mühle

Auch Kommis-Mühle genannt
Ruwer/Eitelsbach, Stadt Trier Fischweg

Beschreibung
Die Born-Mühle oder Nonnen-Mühle ist nur in wenigen Urkunden genannt. "Diese Mühle gab nichts an die Abtei Sankt Maximin ab, sondern hatte jährliche Zinsen zu leisten an das Frauenkloster Sankt Katharinen in Trier
und an die Herren von Kesselstatt nach Föhren später an Herrn von Kesselstatt, Domprobst zu Trier."1) Erste Erwähnung findet die Mühle als der Schwiegersohn des Schöffen Arnold Tristand, Jakob von Vierscheit,
Einnahmen aus der 'Borne' Mühle zu Ruwer an die Eheleute Phijmann zu Olewig verkauft (1407). Diese übertragen die Einnahmen später dem Kloster Sankt Katharinen (1431). Erst 200 Jahre später wird vermerkt, dass der Müller Niklas Birlingen den Katharinen Nonnen eine jährliche Pacht von 10 Albus aus dieser Mühle schuldet. 1671 wird darauf hingewiesen, dass der Name der Mühle von dem am Dorfausgang gelegenen Born herrührt.

Über die Lage der Mühle erfährt man aus einer Urkunde aus 1695, dass sie oberhalb der Köbges Mühle lag: "Nach oben grenzt die Getreidemühle (=Köbges Mühle) an die Burnemule“. Da es zwei Mühlen im Kuppinc gab – eine Getreidemühle und eine Walkmühle – (1347 LHA Koblenz Abt. 215 Nr. 107), ist anzunehmen, dass in der 'burne-Mule' Tuche gewalkt wurden. In der kurtrierischen Landvermessung wird die 'burne Mule' zwischen der Katzendonien Mühle und der Knipgens (= Köbges-) Mühle verortet – in dieser Vermessung fehlt die Mertesmühle.

In der Ur-Riss-Karte von 1866 ist die Mühle mit 1 Mahlgang verzeichnet.
Mitte des 19. Jahrhundert gehörte die Mühle zu den Mühlen der Familie Bichler in Ruwer. Die Mühle wurde zusammen mit den anderen beiden Bichlerschen Mühlen 1916 an Familie Stüeken verkauft. Das Mühlengebäude war damals nur noch als Lager genutzt. 1956 wurde das Gebäude im Zuge der Verbreiterung der Straße (damals Bundesstraße 52, heute Landesstraße 149) abgerissen. [1]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Technische Bauten und Industrieanlagen / Mühlen
Zeit:
1407 bis 1956
Epoche:
Gotik

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.711242
lat: 49.781866
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Wehrwies

Internet
http://www.ruwer.de/

Datenquellen
[1] Text: J. S.-Steinbach, Ruwerer Felsenmühle
1) Dr. Theresia Zimmer: "Die Mühlen der Trierer Abtei St. Maximin in Ruwer im 17. und 18. Jahrhundert" in Neues Trierisches Jahrbuch 1977 Seite 50
im Übrigen:
- Dr. Theresia Zimmer: "Mühlen an der Ruwer vor dem Jahr 1800" in Ruwer und Eitelsbach- Zwei Dörfer im Spiegel ihrer Geschichte, Matthias Kordel (Hg), Seite 172ff, Kliomedia Verlag Trier 2003
- Dr. Theresia Zimmer: "Die Mühlen der Trierer Abtei St. Maximin in Ruwer im 17. und 18. Jahrhundert" in Neues Trierisches Jahrbuch 1977 Seite 46ff
- Urkunden aus dem Landeshauptarchiv Koblenz Bestand 193 Nr. 193, 1859, 1906 Bestand 215 Nr. 107 / Bestand 1 C Nr. 6964


Stand
Letzte Bearbeitung: 30.09.2018
Interne ID: 47924
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=47924
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