Mahn- und Gedenktafel für Pastor Franz Hansen

Roscheid, Gemeinde Roscheid Dorfstraße

Beschreibung
Am Dorfgemeinschaftshaus.

Evakuierung mit Hilfe von Pastor Franz Hansen

Sein Bild und diese Gedenktafel soll in großer Dankbarkeit erinnern an einen äußerst mutigen, einsatzfreudigen Priester, der am 12. Sept. 1944 alle Filialorte von Eschfeld aufsuchte zur Lagebesprechung, der die zivilen Bunkerinsassen, seine „Pfarrkinder", in 4 Bunkern in Roscheid, bewahrte vor dem Rausschmiss durch die SS aus den sicheren Bunkern mitten in der Front unter mehrmaligem Wagnis seines Lebens, der sie deshalb dreimal, am 14./18./20.Sept. unter Lebensgefahr trotz heftigen Beschusses in der Frühe der Nacht in den Bunkern besuchte, der von ihrem Beten ergriffen mit ihnen betete, Trost und Sakramente spendete mit Generalabsolution, der schon damals geweihte Hostien an stellvertretende Laien übergab, der sie beriet, der Quartiere weiter rückwärts für sie suchte und fand in und um Plütscheid, der das nächtliche Herausführen aus der unmittelbaren Front mit dem Batl- Kdr. schließlich erfolgreich organisierte und sie am 21.09. in Eschfeld befreit bewirten ließ.

Auch in Eschfeld und Reiff betreute er seine „Pfarrkinder" in 5 Bunkern, betreute Verwundete auf den 3 Verbandsplätzen und war selbst zum Feuerlöschen immer aktiv mit vollem Einsatz zur Stelle.

Auszug aus seinem Manuskript Seite 45 ( 2. Teil im Original)
...und Kugeln und Granaten. Wir suchen den Bunker bei Duhr -
Leifgen-Hons. An den Hecken entlang- liegen die zum Bunkersturm befohlenen Soldaten. In ihren Gesichtern liegt Ernst-Todesahnungen. Zwei Bunker waren am andern Tage wiedergewonnen. Dafür waren aber 200-400 Soldaten gefallen, gefangen, verwundet. Es war dieser Kampf nur die Bunker beim Hause Koop . Erst wurden durch Unkenntnis des Geländes verkehrte Bunker in Angriff genommen. Deutsche gegen Deutsche. Dadurch der Große Verlust.

Wir kommen im Bunker an, als die Leute -56- mit Kindern am Beten des Rosenkranzes waren. Nun hatten schon 2 Tag- lang-die-Granaten rechts und- links der Bunker eingeschlagen; die- Leute- wussten um den bevorstehenden Kampf um- die- Bunker, hatten- das Feuer soeben gehört, standen mitten drin - sahen ihre Häuser abbrennen, befürchteten um das, was noch- stand- wie haben sie da gebetet. Und welche Freude, als ihr geistl. Vater gerade in dieser Not zu ihnen kam.- Erst tröste ich, Spreche Mut zu, halte eine kleine Ansprache vom Vertrauen auf Gott; wir legen noch einmal alles in Gottes Hände, dann spende ich die hl. Kommunion. nach vorausgegangener Generalabsolution für die Soldaten , die um die hl. Sakramente bitten. Wir besprechen die Lage, verspreche wieder zu kommen, nachdem ich für sie rückwärts Quartier und Unterkunft gesucht und gefunden hatte. Der SS erklären wir, daß keiner den Bunker verlasst, bevor ich sie heraus hole. SS droht. Aber wir bleiben fest. - Was hatten wir noch- zu verlieren. Dann lege ich einige konsekrierte Hostien in eine saubere Tasche, decke sie mit einem sauberen Leinentuch zu, anvertraue sie Peter Nickels. [1]

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Organisation Todt
Kategorie:
Geschichte / Marken und Male / Denkmale
Zeit:
Nach 2000
Epoche:
21. Jahrhundert

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.185899
lat: 50.121242
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.roscheid.com/

Datenquellen
[1] Theo Dhur, Neuerburg, 2020.

Bildquellen
Bild 1: Sammlung Theo Dhur, Neuerburg, 2020.
Bild 2: © Theo Dhur, Neuerburg, 2020.
Bild 3: © Theo Dhur, Neuerburg, 2020.

Stand
Letzte Bearbeitung: 12.06.2020
Interne ID: 49517
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=49517
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