Ehemalige Bunker und Flakbatterie

Luftverteidigungszone (LVZ) West
Ormont, Gemeinde Ormont

Beschreibung
Im Jahr 1938 befasste sich die Luftwaffe erstmals mit der Planung einer Zone, die den Namen Luftschutzzone West erhalten sollte. Diese sollte aus 60 leichten und schweren Flakbatterien bestehen und von Jülich bis Speyer verlaufen. Ein Schwerpunkt sollte auf dem Bereich Mosel–Rhein liegen. Mit den ersten Bauarbeiten wurde im Bereich des erwähnten Schwerpunktes begonnen. Am 12. November 1938 wurde per Verfügung die Erweiterung der nun Luftverteidigungszone West genannten Flakzone beschlossen. Als Termin für den Baubeginn dieser erweiterten Zone wurde in der Verfügung der 1. März 1939 festgehalten.

Die Luftverteidigungszone West (LVZ-West) schloss sich parallel zu den bereits beschriebenen Linien in Richtung Osten an. Die Entfernung zwischen der LVZ-West und der Hauptkampflinie betrug rund 40 Kilometer. Die LVZ-West bestand im Wesentlichen aus betonierten Stellungen der Flugabwehr. Die dort eingesetzten Waffen sollten einen anfliegenden Gegner in eine größere Höhe zwingen, wodurch sie seinen Treibstoffverbrauch vergrößern und seinen Aktionsradius gleichzeitig verringern sollten. Die verwendeten Regelbauten waren denen des zeitgleich begonnenen Limesprogramms sehr ähnlich und wurden auch noch gebaut, als das Heer ab 1939 auf modernere Regelbauten umstieg.

Zur Nahverteidigung besaßen diese Stellungen eigene Bunker für Maschinengewehre oder zur Unterbringung von Mannschaften oder eines Panzerabwehrgeschützes. Nur zwischen Mosel und Rhein wurde den Flakstellungen eine eigene Stellung mit LVZ-West-Regelbauten zur Bodenabwehr vorgelagert.

Die LVZ-West konnte zu keinem Zeitpunkt vollständig realisiert werden. Es war nicht möglich, eine Zone von mehr als 600 km Länge durchgehend mit Flak-Geschützen auszustatten. Bis zum 1. März 1940 waren im Ausbaubereich der LVZ-West von Düren bis Basel 1544 Anlagen gebaut worden. Nach dem erfolgreichen Frankreichfeldzug wurde auch die LVZ-West in die Desarmierung der Westwallanlagen eingeschlossen. Zu Beginn des Westfeldzuges ließ Hitler eine zuvor durch Angehörige der Organisation Todt umgebaute ehemalige LVZ-Stellung in Münstereifel-Rodert als Führerhauptquartier unter dem Namen Felsennest errichten, nachdem er zuvor den „Adlerhorst“ als zu feudal abgelehnt hatte. [1] [2]

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Organisation Todt
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Wehrbauten und militärische Anlagen / Festungen und Bunker
Zeit:
1939
Epoche:
20. Jahrhundert

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.460929
lat: 50.317790
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Baumklosenhau

Internet
http://www.ormont.de/

Datenquellen
[1] Topographische Karte 1:25000 von 1970 https://geo4.service24.rlp.de/client/lf/lawa/
[2] Seite "Westwall". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 22. Oktober 2020, 07:42 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Westwall&oldid=204773288 (Abgerufen: 10. Dezember 2020, 06:57 UTC)


Stand
Letzte Bearbeitung: 11.06.2022
Interne ID: 50233
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