Sankt German ad undas (2)

Ehemalige Pfarrkirche Sankt Germanus
Feyen/Weismark, Stadt Trier Pellinger Straße 3

Beschreibung
Sankt German "zum Hund".
Oben [...] wurde bereits mitgeteilt , das Erzbischof Heinrich von Vinstingen das oberhalb Sankt Medard bestehende Frauenkloster Sankt German „zum Hund“ seiner größeren Sicherheit wegen in die Stadt Trier verlegte, während die Kirche von dieser Maßregel unberührt und als Pfarrkirche Sankt German noch Jahrhunderte lang bestehen blieb. Müller schätzt ihr Alter auf sieben- bis achthundert Jahre. In der Länge maß sie ungefähr 34, in der Breite etwas über 20 Fuß; außer dem Hochaltar und dem Bilde des heiligen Germanus hatte sie noch zwei Nebenaltäre, einen Marienaltar mit dem Bild der Gottesmutter auf der Evangelienseite und diesem gegenüber den des heiligen Hubertus mit dessen Bild.

Der Rektor oder Seelsorger von Sankt. German wurde von der Äbtissin des Sankt Irminenklosters als Patronin ernannt, dann nach vorhergegangener kanonischer Prüfung vom Erzbischof bestätigt und mit den erforderlichen päpstlichen Vollmachten versehen, doch waren seine Einkünfte so gering, das sie zu seinem Unterhalt nicht hinreichten , er somit bei der Kirche nicht wohnen konnte. Zu seiner Pfarrei gehörten ein Teil der Einwohner von Feyen und Heiligkreuz, das Dorf Merzlich und einige wenige Häuser bei der Karthaus. Am 10. Mai 1803 wurde sie durch Bischof Mannay aufgehoben und ihre Angehörigen der neu errichteten Pfarrei Sankt Matthias zugewiesen; die Kirche kam dann durch Kauf in den Besitz eines trierischen Bürgers, der auch schon einen Teil der Karthaus an sich gebracht hatte; er begann sofort, sie zu einem Wohnhause einzurichten, den Kirchhof zu einem Vorplatz; die hier begrabenen Leichen und Gebeine wurden an die Mosel geschafft „und hier elendig herumgeworfen..., aber die ehemaligen Pfarrkinder von Sankt German zum Hund, welche nun ...auf Sankt Mattheis gehören, lassen noch jährlich all da am 28 . Mai zur Verehrung ihres alten Schutzheiligen ein Hochamt und Vesper halten“. Letzteres ist jedoch außer Übung gekommen, die ehemalige Kirche wurde 1848 zum Gottesdienste wieder hergerichtet. [1]

Zum Bild: Blick auf die Kapelle Sankt German in Trier-Feyen
Stadtmuseum Simeonstift Trier- Inv. Nr:III 2267
Blick auf die am Rand der Weinberge gelegene Kapelle und ehemalige Pfarrkirche Sankt German ad undas Medard-Viertel im Trierer Stadtteil Feyen/Weismark mit der umgebenden Bebauung, den Bäumen des Moselufers links und darüber in der Ferne der Mariensäule. Locker gemaltes, in teils kräftigen Farben gehaltenes Aquarell. Gemalt von Mia Münster, Trier.
"Mia Münster (* 1. April 1894 in Sankt Wendel; † 21. Mai 1970 ebenda) war eine deutsche Bildende Künstlerin." - (de.wikipedia.org 11.08.2021)

Profaniert. [2]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Kapellen
Zeit:
13./14. Jahrhundert
Epoche:
Gotik

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.627464
lat: 49.729003
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Auf der Grucht bei der Kieselkaul

Internet
http://www.feyenservice.de/startseite.php

Datenquellen
[1] Die Kirchen und klösterlichen Genossenschaften Triers vor der Säkularisation.
Nach den Aufzeichnungen von Fr . Tob . Müller und anderen Quellen bearbeitet von Domkapitular Dr. LagerAchtess Kapitel. Buchdruckerei von Jacob Lintz in Trier, 1920. https://www.dilibri.de/rlb/content/titleinfo/3294547
[2] Seite „Liste profanierter Kirchen im Bistum Trier“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 27. Juni 2023, 21:21 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_profanierter_Kirchen_im_Bistum_Trier&oldid=234994710 (Abgerufen: 1. Juli 2023, 09:17 UTC)

Bildquellen
Bild 1: https://nat.museum-digital.de/object/1158706 1_blick-auf-die-kapelle-st-german-in-trier-feyen-88975.jpg: RR-R / Stadtmuseum Simeonstift Trier/Stadtmuseum Simeonstift Trier

Stand
Letzte Bearbeitung: 01.07.2023
Interne ID: 52129
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=52129
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