Diana-Denkmal (1)

Bollendorf, Gemeinde Bollendorf

Beschreibung
Am Waldrand unterhalb des Südwalls der Niederburg, hinter der Ferienhaussiedlung Weilerbach: Diana-Denkmal; Sockel und Unterteil eines römischen Reliefs, 2. Jahrhundert.

[Denkmalliste der Generaldirektion Kulturelles Erbe, Rheinland-Pfalz; 2010.]


Aus einem großen Sandsteinblock, der an der Vorderseite grob geglättet ist, wurde im 2. Jahrhundert nach Christus ein Pfeiler mit Relief herausgearbeitet. Zwischen je einem Pilaster und einer Säule sind Beine und Gewandreste einer weiblichen Figur erhalten, daneben Reste eines Hundes. Dass es sich um eine Weihung an die Göttin Diana handelt, geht auch aus der erhaltenen Inschrift hervor:

Deae Dianae Q(uintus) Postumius Potens V(otum) S(olvit) Der Göttin Diana hat Quintus Postumius Potens (den Stein gewidmet und) das Gelübde erfüllt

Die römische Göttin Diana war für den Schutz des Waldes und des Jagdglücks zuständig. Weihungen wie diese kommen häufiger vor. Was für ein Gelübde der Weihende abgelegt hatte oder welcher Wunsch ihm erfüllt wurde, ist leider auch hier nicht bekannt. Für den fragmentarischen Zustand ist der Sage nach derWillibrord verantwortlich, der angeblich im Zuge der Christianisierung den oberen Teil abschlagen ließ. Die Rekonstruktion vor Ort zeigt einen kleinen Tempel mit giebelförmigem Dach. In der Nische steht, in der für sie typischen Darstellung, die Göttin Diana, mit dem Bogen in der Linken, während die Rechte nach einem Pfeil greift. Das sie oft begleitende Tier, der Hund, blickt zu ihr auf.

Die Rekonstruktion stellt allerdings nur eine von mehreren Möglichkeiten dar.

[Homepage der Verbandsgemeinde Irrel. 2002.]


Fundstelle 367
Weihestein für Diana aus Sandstein. Inschrift: Deae Dianae/Q(uintus) Postumius/Potens v(otum) s(olvit). Zwischen "Dianaheiligtum" und Schloß Weilerbach sollen im 18. und 19. Jahrhundert bearbeitete Sandsteinblöcke in Form römischer Aschenkisten gefunden worden sein. Nach Angaben von P. Weber lagen in der Nähe des Dianaheiligtums bis vor wenigen Jahren zwei Aschenkisten (s. u. das römische Gräberfeld "Weilerbach").

Binsfeld u.a. 1988; Cüppers 1990, 340f.; Dehn 1940; Schindler 1977 b, 146; Steiner 1930 a; Steinhausen 1932, 58ff.; CILXIII 4104; Bonner Jahrb. 1, 1842/43, 35ff.; Bonner Jahrb. 58, 1876, 181; Bonner Jahrb. 105, 1899/1900, 248; Protokoll P. Weber 1998
in: Römisch-Germanische Forschungen, Bd. 63. Eisenzeitlicher Kulturwandel und Romanisierung im Mosel-Eifel-Raum. Die keltisch-römische Siedlung von Wallendorf und ihr archäologisches Umfeld. Römisch-Germanische Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts Frankfurt a. M. Fundstellenkatalog von: Dirk L. Krausse unter Mitarbeit von Antje Fischbock. 2006

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Marken und Male / Denkmale
Zeit:
2. Jahrhundert nach Chr.
Epoche:
Kelten- / Römerzeit

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.383691
lat: 49.838884
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Im Schlond

Internet
http://www.bollendorf.de/

Datenquellen
- Denkmalliste der Generaldirektion Kulturelles Erbe, Rheinland-Pfalz; 2010.
- Homepage der Verbandsgemeinde Irrel, 2002.
- Fundstellenkatalog: Die keltisch-römische Siedlung von Wallendorf und ihr archäologisches Umfeld. Dirk L. Krausse unter Mitarbeit von Antje Fischbock, 2006.
- Dirk Krausse: Eisenzeitlicher Kulturwandel und Romanisierung im Mosel-Eifel-Raum. Verlag: Philipp von Zabern, Mainz, 2006. Beilage 1.

Bildquellen
Bild 1: Wanderführer: Ferschweiler Plateau und seine Randgebiete.
Bild 2: Johann Anton Ramboux: "Das Dianen-Denkmal zu Bollendorfl" (Ausschnitt)
Bild 3: © Andrea Schnitzlohne in: Archäologie u. Geschichte des Ferschweiler Plateau
Bild 4: © Lothar Monshausen, Fotostream http://www.flickr.com/photos/lomo56/tags/meteorite/
Bild 5: © Lothar Monshausen, Fotostream http://www.flickr.com/photos/lomo56/tags/meteorite/
Bild 6: © Lothar Monshausen, Fotostream http://www.flickr.com/photos/lomo56/tags/meteorite/

Stand
Letzte Bearbeitung: 25.12.2012
Interne ID: 559
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=559
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