Ehemalige Bürgerschule
Mitte-Gartenfeld, Stadt Trier Vor Böhmerstraße 31-33
Beschreibung
1825 Am 5. November bezieht die Schule das alte Karmeliterkloster in der Böhmerstraße.
1826 Der Lateinunterricht wird in den Lehrplan aufgenommen.
1830 Am 26. November genehmigt die Kgl. Regierung die Umwandlung der Schule in eine Höhere Stadtschule und ihre Verbindung mit einer Gewerbeschule. Der mathematische und naturwissenschaftliche Unterricht wird ausgebaut. Gesang wird als Unterrichtsfach in den Lehrplan aufgenommen.
1845 Der Stadtrat beschließt am 13. September die Umwandlung der Schule in eine Höhere Bürgerschule. Sie besteht aus sechs Klassen, Sexta bis Prima.
Als dritte Fremdsprache wird neben Latein (fakultativ) und Französisch Englisch gelehrt. Für die Prima, die zweijährig ist, wird eine technische Selekta geplant, deren Schüler vom Unterricht in den Fremdsprachen und in Geschichte befreit werden können. Turnunterricht wird empfohlen. Die Schule dient in Zukunft in erster Linie der Vorbereitung für den Besuch von technischen Fachschulen (heute TH).
1846 Am 15. Oktober wird die Höhere Bürgerschule feierlich eröffnet.
1847 Am 30. März beziehungsweise 15. April verfügt der Minister des Unterrichts und der Finanzen die Vereinigung der Bürger- und der Gewerbeschule. Die neue Anstalt heißt von nun an Vereinigte höhere Bürgerschule und Provinzialgewerbeschule.
1848 Der Schule wird durch den Kultusminister das Recht zugesprochen, Entlassungsprüfungen abzuhalten. Im Herbst findet sie erste Maturitätsprüfung statt.
1859 Die Schule wird zur Realschule 1. Ordnung erhoben und der Aufsicht des Kgl. Provinzialschulkollegiums in Koblenz unterstellt. Ein Erlaß vom 6. Oktober legt die Berechtigungen der Maturitätszeugnisse fest. Die Abiturienten werden zugelassen zum Studium für den Staatsbaudienst, sie werden aufgenommen in die Kgl. Forstlehranstalt und in das Kgl. Gewerbeinstitut, die Ausbildung zum Feldmesser, Markscheider und Bergbeamten steht ihnen offen, ebenso der gehobene und höhere Verwaltungsdienst. Beim Eintritt in die Offizierslaufbahn wird ihnen die Portepeefähnrichsprüfung erlassen. Die Absolventen der Sekunda erhalten die Zulassung zu den mittleren Beamtenlaufbahnen und die Berechtigung zum einjährig-freiwilligen Militärdienst.
1870 Durch Verfügung des Kultusministeriums vom 22. Dezember erhalten die Abiturienten der Realschulen 1.Ordnung die Berechtigung zum Studium an den philosophischen Fakultäten der Universitäten.
1878 Wegen geringen Besuches wird die mit der Realschule verbundene Provinzialgewerbeschule am 1. Oktober aufgelöst.
1882 Durch Verfügung des Kultusministeriums vom 31. März erhält die Realschule 1.Ordnung mit verändertem Lehrplan den Namen Realgymnasium. Die
Stundenzahl für den Lateinunterricht wird erhöht, der Unterricht in Chemie und Biologie auf der Oberstufe gekürzt.
1893 Am 1. April geht die Anstalt an den preußischen Staat über. Sie wird ab Untertertia gegabelt in einen realgymnasialen (neusprachlichen) und einen
gymnasialen (altsprachlichen) Zweig. Neue Bezeichnung: Kgl. Realgymnasium mit Gymnasialklassen. Ostern wird die erste gymnasiale Untertertia eröffnet.
1896 Durch Allerhöchste Kabinettsorder vom 31. August gestattet S.M. Kaiser Wilhelm II. der Anstalt, in Zukunft den Namen Kaiser-Wilhelm-Gymnasium verbunden mit Realgymnasium zu führen.
1898 Am 1. Oktober wird mit der Schule ein pädagogisches Seminar verbunden, das unter der Leitung des Direktors steht.
1900 Durch Verfügung vom 26. November wird an den neunstufigen höheren Schulen die Abschlußprüfung für den Nachweis der Reife zur Versetzung nach Obersekunda abgeschafft. Durch die gleiche Kabinettsorder werden alle höheren Schulen als gleichberechtigt anerkannt. Nur soweit für manche Berufe besondere Sprachkenntnisse erforderlich sind, müssen diese nachträglich auf den Hochschulen erworben werden.
1903 Der wissenschaftliche Unterricht findet von diesem Jahr an nur noch vormittags statt.
1906 Da die Zahl der Schüler auf 664 angewachsen ist, entschließt sich das Kultusministerium, die Doppelanstalt zu trennen. Für den gymnasialen Teil, das KWG, soll ein Neubau erstellt werden. Das Realgymnasium soll mit einer Realschule verbunden werden. Für die neue Doppelanstalt soll das alte Gebäude umgebaut und erweitert werden.
1911 Die Unterrichtsstunde wird an allen höheren Schulen auf 45 Minuten festgesetzt. Der Neubau für das KWG wird begonnen.
1914 Am 10. Januar siedelt das Kaiser-Wilhelm-Gymnasium in das neue Schulgebäude in der Sichelstraße über. Das in der Böhmerstraße verbliebene
Realgymnasium heißt wieder Kgl. Realgymnasium mit Realschule i.. Die erste Realschulsexta wird Ostern eröffnet.
1917 Anläßlich seines 70.Geburtstages erlaubt der Generalfeldmarschall von Hindenburg der Schule, seinen Namen zu tragen. Das Schreiben vom 26. Oktober, das die eigenhändige Unterschrift Hindenburgs trug, hing bis zur Zerstörung des Schulgebäudes 1944 unter Glas und Rahmen im Konferenzzimmer der Anstalt.
1927 Verhandlungen zwischen dem Provinzialschulkollegium und der Stadt Trier über eine Abtrennung der Realschule von dem Realgymnasium, die
Übernahme der Realschule durch die Stadt und ihren Ausbau zu einer Oberrealschule führen zu keinem Ergebnis.
Mit dem seit Jahren geforderten, geplanten, beschlossenen, aber immer wieder zurückgestellten Bau eines neuen Schulgebäudes wird begonnen.
1929 Die Schülerzahl des Realgymnasiums und der Realschule ist auf annähernd 800 gestiegen.
Am 5. Oktober bezieht das Hindenburg-Realgymnasium das neue Schulgebäude in der Augustinerstraße. [1]
Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale /
Bildungsstätten /
Schulen Zeit:
1825
Epoche:
Klassizismus
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.638701
lat: 49.756523
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage
Internet
http://de.wikipedia.org/wiki/Trier-Mitte/Gartenfeld
Datenquellen
[1] Dr. Werner Müller (Aus der Festschrift 1959) auf der Website der Schule: http://www.hgt.bildung-rp.de/
[2] Stadtarchiv Trier: Ausschnitt aus dem Plan von Trier, entworfen und gezeichnet von A[ugust] Berthold, [nebst] Umgebung von Trier (ca. 1845): Kt 6/115a
Stand
Letzte Bearbeitung: 25.08.2025
Interne ID: 57394
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=57394
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