Buerberg - Befestigungsanlage

Höhenrandburg (doppelter Abschnittswall)
Schutz, Gemeinde Schutz

Beschreibung
Fläche:
a) heute sichtbare Grabenfläche: 120 m²
b) Fläche des Wallkörpers: 340 m²
c) zu Bebauungszwecken nutzbare Innenfläche: 2270 m²
insgesamt: 27,3 ar

Vermessung: November 1976 (Koch)

Forschungsgeschichte: In der Tranchot-Karte 167 (Wallenborn) mit der Lagebezeichnung Burrberg nachgewiesen, nennt Pfarrer Ost 1854 in seiner ausführlichen Beschreibung den Schutzer-Kopf auch Berens-Kopf, Burberg und Burgberg. Neben seiner Information über den Umfang der Anlage beschreibt er Wall und Graben und auch die Bebauungsspuren auf der Innenfläche wie folgt:

Von West nach Ost zog sich teils ein Graben, wie an einigen Punkten sehr kenntlich ist, im Halbkreis herum. Vielleicht umgab auch das Ganze eine Mauer und ein vorliegender Graben, der durch das Herausbrechen der Mauersteine verschwunden ist, besonders da der innere Raum keine Ebene, sondern einen Abhang bildet.

Den sprechendsten Beweis für einstmalige Wohnplätze geben die mehreren, hier und da in den Felsen eingehauenen Gemächer, wie Zimmerchen. Sie sind gar interessante Spuren der frühesten menschlichen Tätigkeit. Gegen 6 sind deren noch deutlich wahrzunehmen. Die Hinterwand und Seitenwände, in den Felsen eingehauen, sind am sichtbarsten, die nun offenen ehemals gewiß verschlossenen Seiten standen gegen Norden und die Fußböden sind jetzt meistens mit Erde überschüttet.

Nach einer exakten Beschreibung der einzelnen Räume bemerkt er weiter: Dann ist ein Brunnen Nr. 8 nahe an der Nordseite des Grabens noch gut erhalten und sehenswert. Er ist ganz rund in den Felsen eingehauen und hat im Durchmesser 6 Fuß (1,8 Meter). Seine ursprüngliche Tiefe hat er nicht mehr, nur bis circa 8 Fuß (2,4 Meter) ist er noch offen.

Auch von einer Sage notiert Ost auf S. 247 in einer Anmerkung: Über den Burgberg erzählen die Leute aus dem Dorf Schutz, es hätten sich arge Räuber da aufgehalten, welche die umliegenden Dörfer hart bedrängten. Diese Sage mag sich auf spätere Zeiten beziehen. Ein unbekannter Verfasser berichtet 1897 unter dem Titel Der Burgberg in Sage und Wirklichkeit über weitere Volkserzählungen von Tempelherren und deren unendlichen Schätzen, die von Gespenstern bewacht werden. Wen wundert es heute, daß immer wieder Schatzsucher hier die Erde durchwühlen. Aus dem Zeitungsbericht erfahren wir weiter: In der Kammer und über den ganzen Berghang zerstreut sammelte ich zahllose Scherben, die alle römischen Ursprungs sind. Stücke von gläsernen, thönernen und bronzenen Gefäßen der mannigfachen Art kamen zum Vorschein, Gefäße, die sofort an Graburnen, Trinkbecher, Trinkkannen und Zierflaschen erinnern. In der Kammer selbst fand ich eine römische Münze aus später Kaiserzeit.

Binsfeld registriert und inventarisiert 1976/77 spätantike Scherben und Münzen, die Gilles sammelte und in der Publikation Höhensiedlungen 1985 vorlegt.

Funde: Römische Keramik und Münzen.

Zeitliche Einordnung: Römische Befestigung. [1]

Einordnung
Kategorie:
Archäologische Denkmale / Wehrbauten und militärische Anlagen / Höhenrandburgen
Zeit:
Circa 500 vor Chr. bis circa 500 nach Chr.
Epoche:
Kelten- / Römerzeit

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.751741
lat: 50.133383
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Burgberg, Berens-Kopf, Burberg

Internet
http://www.landesmuseum-trier.de/

Datenquellen
[1] Vor- und frühgeschichtliche Burgwälle des Regierungsbezirkes Trier und des Kreises Birkenfeld. Von Karl-Heinz Koch und Reinhard Schindler. Selbstverlag des Rheinischen Landesmuseums Trier 1994. Online-Shop: www.landesmuseum-trier-shop.de

Bildquellen
Bild 1: © Uwe Widera, 54550 Daun, 2009.
Bild 2: © Uwe Widera, 54550 Daun, 2009.
Bild 3: Fredy Lange (undatiert). Sammlung Wilma Herzog, Gerolstein, 2012. © Edith Lange-Löckenhoff.

Stand
Letzte Bearbeitung: 21.07.2012
Interne ID: 5759
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=5759
ObjektURL als Mail versenden