Wappen der Gemeinde Brockscheid

Brockscheid, Gemeinde Brockscheid

Beschreibung
Die offizielle Beschreibung: Durch schwarze, oben gezinnte Leiste geteilt, oben in Silber drei rote Kronen balkenweise, unten in Gold eine rote Glocke.

Zur Entstehung:
Offiziell seit dem 12. November 1987 verfügt die Ortsgemeinde Brockscheid über ein eigenes Gemeindewappen. Dieses Datum trägt die Genehmigungsurkunde der Bezirksregierung Trier, die das Wappen billigt. Zuvor (genau am 30. September 1987) hatte der Gemeinderat von Brockscheid die Einführung des neuen Ortswappens beschlossen.

Welche Bedeutung haben die Symbole und Farben?
Durch schwarze, oben gezinnte Leiste geteilt
Die Zinnenleiste sieht aus wie das obere Ende einer Burgmauer. Genau daran soll sie auch erinnern, denn wer heute im Brockscheider Wald Richtung Lieser wandert, der stößt, kurz bevor man ins Liesertal hinabschauen kann auf die Reste der Burg Freudenstein (auch überliefert als Geisenburg oder Geißenburg). Sie soll König Johann von Böhmen als Stützpunkt gedient haben. Johann von Böhmen, auch Johann der Blinde genannt (aus gutem Grund, denn er erblindete um 1340) wurde 1296 als Sohn des Kaisers Heinrich VII. geboren. Er stammte aus dem Herrscherhause Luxemburg, das nach seiner Stammburg, der Lützelburg (=Luxemburg), benannt wurde. Im Jahr 1309 wurde er zum Grafen von Luxemburg erhoben. Ein Jahr später, 1310, wurde Johann durch Heirat mit der Tochter des böhmischen Königs Wenzel III. zum König von Böhmen gekrönt. Im Jahr 1316 wurde sein Sohn Karl IV. geboren, der später (1347) König von Böhmen wurde und 1355 zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches ernannt wurde. Johann von Böhmen unterstützte in vielen Schlachten Ludwig IV. von Bayern. Obwohl er um 1340 vollkommen erblindete, kämpfte er an der Seite Frankreichs im Hundertjährigen Krieg gegen England. Er fiel im Jahr 1346 in der Schlacht von Crécy. Die Zinnenleiste erinnert also an einen bedeutenden König, der in unserem kleinen Ort einen Stützpunkt unterhielt. Wer weiß, welche Pläne und Schlachten von Brockscheid aus geschmiedet wurden....

oben in Silber drei rote Kronen balkenweise,
Die drei Kronen stehen für die Heiligen Drei Könige. Bis ins Jahr 1868 waren sie die Patronen der Kirche und des Ortes Brockscheid. Seit
1868 ist dieUrsula die Hauptpatronin der Pfarrei Brockscheid, die auch heute als eigenständige Pfarrei besteht. Zu ihren Filialen gehören
die Orte Tettscheid und Udler, die in direkter Nachbarschaft zu Brockscheid gelegen sind. Einen eigenen Pastor gibt es in der Pfarrei
Brockcscheid nicht mehr. Betreut wird die Pfarrei von Herrn Pastor Wilfried Meßbacher, der auch für die Pfarrei Buchholz mit den Filialen
Eckfeld und Pantenburg Seelsorger ist. Diese Orte liegen ebenfalls in unmittelbarer Nachbarschaft südlich von Brockscheid. Die Farben Silber und Rot bedeuten, dass Brockscheid zum kurtrierischen Amt Daun gehörte.

unten in Gold eine rote Glocke.
Die Farben Rot und Gold bezeichnen die Wappenfarben der Herren von Daun, die das Patronatsrecht der Kirche in Brockscheid innehalten. Die Glocke steht für die Eifeler Glockengießerei. Seit 1840 besteht die Gießerei in Brockscheid. August Mark, URuhrgroßvater des jetzigen Besitzers Hans August Mark machte sich damals in Brockscheid sesshaft. Zuvor verbrachten er und seine Vorfahren viele Jahre in Wanderschaft, denn schon seit dem Jahr 1620 führt man in der Familie Mark dieses Kunsthandwerk aus. Die Vorfahren dienten schon Napoleon als Glocken- und Kanonengießer. Um 1840 kam der damalige Glockengießer August Mark nach Brockscheid. Er hatte den Auftrag, für die Brockscheider Kirche eine neue Glocke zu gießen. August Mark wohnte im Hause des örtlichen Verwalters. Der hatte eine Tochter, die dem späteren Gründer der Eifeler Glockengießerei recht gut gefiel. So heiratete die Tochter des Verwalters und machte sich in Brockscheid sesshaft. Heute ist Brockscheid weltweit als das GLOCKENDORF bekannt, denn überall auf der Welt, sei es in Afrika, Rußland, Kanada oder Südkorea, rufen Brockscheider Glocken die Menschen zusammen.

Das Landeshauptarchiv Koblenz hat das Wappen als sehr ansprechend bezeichnet. [1]

Einordnung
Kategorie:
Geschichte / Wappen /
Zeit:
12.11.1987 [Genehmigung]
Epoche:
20. Jahrhundert

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.845608
lat: 50.132701
Lagequalität der Koordinaten: Ortslage
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.brockscheid.de

Datenquellen
[1] https://www.brockscheid.de/index.htm [Seite nicht mehr abrufbar], sondern:
Homepage Ortsgemeinde Brockscheid [https://www.brockscheid.de/index.php/geschichte-des-dorfes], abgerufen am 10.05.2021.

Bildquellen
Bild 1: Michael Grün, Trier, 2021, Eigenes Werk, gemeinfrei, nach [https://de.wikipedia.org/wiki/Brockscheid#/media/Datei:Wappen_von_Brockscheid.png].

Stand
Letzte Bearbeitung: 20.05.2021
Interne ID: 600
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=600
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