Ortsgeschichte Meisburg

Meisburg, Gemeinde Meisburg

Beschreibung
Aus der Geschichte der Ortsgemeinde Meisburg

Text von Gerhard Becker, Daun

Die Siedlungsgeschichte der heutigen Eifel hilft einen Einblick darüber zu gewinnen, wann das Dorf Meisburg entstanden sein könnte. Funde aus der Jungsteinzeit um 4.500 bis 1.800 v. Chr. und Hinweise auf römische Besiedlungen um 300 n. Chr. in der heutigen Meisburger Gemarkung zeugen davon, dass Menschen bereits früh hier sesshaft wurden. Die Gemeinde besitzt eine Sammlung von Steinbeilen, Klingen, Schabern und Pfeilspitzen aus der Steinzeit.

Auf die Kelten folgten die Römer. Die als Weinstrasse bekannte Römerstraße berührte auch das Gebiet von Meisburg. Sie verlief von Kirn/Hunsrück über Wittlich am Rackenbacher Wies’chen bei Meisburg vorbei nach Prüm und Malmedy. Das Rheinische Landesmuseum Trier weist in der Gemarkung In der Delt im 2. und 3. Jahrhundert eine Ansiedlung nach, vermutlich einen römischen Bauernhof.

Die Römer wurden von den Germanen verdrängt und später im Zuge der Völkerwanderung kamen die Franken. In Meisburg wird heute noch das moselfränkische Platt gesprochen.

Das Dorf Meisburg könnte nach dem Mittelrheinischen Urkundenbuch bereits 816 bestanden haben. Die Ortsbezeichnung Marisburas wird im Zusammenhang mit der Grenze des Prümer Waldes erwähnt. In einer Urkunde des Jahres 1023 steht die Ortsbezeichnung Meisbrath. Geschichtsforscher gehen davon aus, dass beide Ortsbezeichnungen das Dorf Meisburg betreffen.

Sicher ist, dass Meisburg im Jahre 1229 bereits existierte. Die Eheleute Theoderich und Clarissa, Herren von Bruch, schenkten dem Kloster Sankt Thomas das Patronat und zwei Anteile am Zehnten zu Meisburg. Im Jahre 1330 war bereits eine Kirche aufgeführt und Meisburg gehörte zum kurtrierischen Amt Kyllburg. Das Kloster Sankt Thomas war in den folgenden Jahrhunderten bis zum Jahre 1794 Grundherr von Meisburg. Der Neubau der Kirche erfolgte 1768 und die Erweiterung 1854.

Mit dem Ende der Grundherrschaft endete 1794 auch die Zugehörigkeit zum Amte Kyllburg, als das linksrheinische Gebiet Frankreich einverleibt wurde. Meisburg gehörte unter der napoleonischen Herrschaft zum Saardepartement, Kanton Prüm. Im Wiener Kongress der Jahre 1814/15 wurde dieses Gebiet Preußen zugesprochen. Der Kreis Daun wurde gebildet und Meisburg gehörte zum Bürgermeisteramt Weidenbach und später zum Bürgermeisteramt Niederstadtfeld. Seit 1947 sind die Meisburger Rheinland-Pfälzer und 1970 ging die ehemalige Amtsverwaltung Niederstadtfeld in die Verbandsgemeinde Daun auf.

Die zentrale Wasserversorgung kam 1920 und der elektrische Strom 1924. Der Bau der Provinzialstraße von Daun nach Kyllburg, der heutigen Bundesstraße 257, erfolgte in den Dreißiger Jahren.

Die früheren Ansiedlungen bei Meisburg, das Dorf Rackenbach und die Wüstung Bradscheid sind untergegangen.

Bereits 1522 wurde eine Mühle genannt. Die Schneidemühle an der Lohsalm gelegen, ist das einzige noch funktionsfähige mit Wasserkraft betriebene Sägewerk im Rheinland. Etwa zwei Kilometer talabwärts ist heute noch der Standort einer nicht mehr existenten weiteren Mühle mit Wassergraben auszumachen.

Die Schafbrück, heute ein Hotel, existierte bereits im 19. Jahrhundert. Anfang der Fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts wurden drei Bauernhöfe aus dem Dorf nach Rackenbach und drei nach Rascheid ausgesiedelt, heute noch landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe.

Im Jahre 1721 wurde erstmals eine Schule erwähnt. Sie wurde im Zuge der Schulreform im Jahre 1978 geschlossen. Die Grundschule Wallenborn/Salm und die Hauptschule Niederstadtfeld sind die heutigen Schulstandorte. Gymnasium und Realschule befinden sich in Daun und Gerolstein. Im ehemaligen Schulgebäude in Meisburg ist seitdem der Kindergarten für Deudesfeld, Meisburg, Wallenborn und Weidenbach untergebracht.

Im Jahre 1979 feierte Meisburg mit der 750-Jahrfeier ein großes Fest, bei dem die dörfliche Tradition und das Geschichtsbewusstsein der Meisburger im Vordergrund standen.

Mehr zur Meisburger Geschichte steht in dem 1979 erschienenen Buch Meisbrecht, Meisenburg, Meisburg - aus der Geschichte eines Eifeldorfes, 132 Seiten.
http://home.t-online.de/home/g.becker.daun/indexmtml

Einordnung
Kategorie:
Geschichte / Ortsname / Ortsgeschichte /
Zeit:
Um 300 nach Chr.
Epoche:
Kelten- / Römerzeit

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.688210
lat: 50.109782
Lagequalität der Koordinaten: Ortslage
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.meisburg.de/

Datenquellen
Homepage der Gemeinde Meisburg. 2002


Stand
Letzte Bearbeitung: 14.01.2003
Interne ID: 6269
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=6269
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