Ehem. Klarissenkloster Sankt Maria Magdalena (1)

Mitte-Gartenfeld, Stadt Trier Dietrichstraße 30

Beschreibung
Denkmalzone ehemaliges Klarissenkloster Sankt Maria Magdalena (Dietrichstraße 30): barocker Saalbau mit Nonnenempore, 1730–37, spätgotischer Westturm von 1495 mit barockem, romanisierendem Glockengeschoss, bezeichnet 1731; Kloster: barocke und barockisierende Dreiflügelanlage mit Mansarddächern, ab 1755; Ausstattung; tonnengewölbte Keller, darunter Nonnengruft mit Wandgräbern, überwiegend aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. [1]

Das Kloster geht auf einen in ehemaligen Bürgerhäusern eingerichteten Frauenkonvent des Ordens Sankt Mariae Magdalena zurück.

1148 durch Papst Eugen III. als Convent des Münsters, genannt zu den Reuerinnen bestätigt, übernahmen die Klarissen auf Anordnung des Erzbischofs Jakob von Sierck 1453 das Kloster.

Nach zahlreichen Umbauten und Erweiterungen dient das unter Napoleon säkularisierte Kloster heute als Missionshaus der Weißen Väter (Afrika Missionare) und beherbergt die katholische Familienbildungsstätte. [2]

Seit 1894 Kloster der Weißen Väter. Die 1730 erbaute Kirche ist ein schlichter, gotisierender, dreiseitig geschlossener Saalbau. Vor der Westseite ein niedriger Turm von 1495. Die barocke Altarausstattung verbrannte 1944. Die an die Nordseite der Kirche angebauten Klostergebäude stammen von 1755. [3]

Sankt Maria Magdalena
nach 1134: Auf Grund einer Stiftung der Witwe Antonia Wahn von 1134 entstand zunächst ein Frauenkonvent von Büßerinnen (Reuerinnen) unter dem Patrozinium der heiligen Maria Magdalena in der heutigen Dietrichstraße.

1260: Die geistliche Aufsicht über das Kloster wird dem Abt von Himmerod übertragen.

1453: Um das Kloster zu erhalten, berief Erzbischof Jakob von Sierck Klarissen in das Reuerinnenkloster.

1552: Während des Kriegszuges des Markgrafen Albrecht von Brandenburg flieht der Klarissenkonvent nach Aachen.

1730: Neubau der Kirche (1737 vollendet).

1755: Beginn des Neubaues des Klosters.

1802: Auflösung des Konvents, nicht Vertreibung.

1843: Tod der letzten Trierer Klarissin. Danach übertrug die Preußische Regierung das Kloster dem Bischof von Trier zur Einrichtung einer sogenannten Emeritenanstalt für alte und kranke Geistliche.

1894: Übergabe des Klosters an die Weißen Väter. [4.]

Spätgotischer Turm von 1495; urspr. Klosterkirche der Klarissen; 1803 säkularisiert; ab 1894 Klosterkirche der Weißen Väter; 2018 profaniert [5]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Klosteranlagen
Zeit:
1148
Epoche:
Frühmittelalter / Romanik

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.636872
lat: 49.758461
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.institut-martiner-hof.de/

Datenquellen
[1] Denkmalliste der Generaldirektion Kulturelles Erbe, Rheinland-Pfalz; 2010.
[2]Institut Martiner Hof, Palliener Strasse 19, D-54294 Trier, http://www.institut-martiner-hof.de/
[3] Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Rheinland-Pfalz, Saarland, 1984. Deutscher
[4] Klöster in Trier von der Spätantike bis zur Gegenwart. Katalog zur Ausstellung der Katholischen Erwachsenenbildung anläßlich der 2000-Jahr-Feier der Stadt Trier vom 25.3. bis 1.11.1984 im Domkreuzgang. Konzeption: Prof. Dr. Franz J. Ronig.
[5] Seite „Liste profanierter Kirchen im Bistum Trier“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 27. Juni 2023, 21:21 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_profanierter_Kirchen_im_Bistum_Trier&oldid=234994710 (Abgerufen: 1. Juli 2023, 09:17 UTC)

Bildquellen
Bild 1: © Institut Martiner Hof, Trier, 2003
Bild 2: © Institut Martiner Hof, Trier, 2003
Bild 3: http://afrika-missionare.orden.de/trier.htm

Stand
Letzte Bearbeitung: 01.07.2023
Interne ID: 6525
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=6525
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