Markusbildchen

Zwischen Zerf und Greimerath
Zerf, Gemeinde Zerf

Beschreibung
Mitten im Wald (Schneeberg) zwischen Zerf und Greimerath steht diese alte Kapelle. Im Jahre 1839 wurde sie gebaut, die Jahreszahl ist über dem Eingang angebracht.

Die Kapelle ist viereckig und hat die Maße 4 x 3,50 Meter. Auf dem dicken Mauerwerk ruht ein Walmdach mit einem Kreuz auf der Mitte. Im Inneren finden wir die Darstellungen der Schmerzhaften Mutter, des heiligen Josef mit dem Kind und des heiligen Antonius mit dem Kind. In der Rückwand über der Pietà ist ein Sandsteinrelief eingelassen, das den heiligen Hubertus darstellt. Der Heilige kniet betend auf dem Boden, hinter ihm kommt sein Pferd, auf der anderen Seite steht ein Hirsch. Drei Hunde springen herum. Hubertus als Patron der Jäger passt gut in unsere waldreiche Gegend. Man fragt sich beim Anblick der Kapelle: Warum heißt sie eigentlich Markusbildchen? Von einer Darstellung des heiligen Markus oder seinem Symbol, dem Löwen, ist nichts zu sehen.
Hier muß man auf die Geschichte dieser Kapelle zurückgehen: Am 16.8.1581 wurde hier ein Markuskreuz errichtet, kurz vor der Gemarkungsgrenze zu Greimerath. Es könnte sich also um ein Markkreuz handeln. Die Familie Marx aus Zerf erneuerte am 10.5.1730 dieses Kreuz, und die Nachfahren bauten 1839 diese Kapelle. Sie hat wahrscheinlich mit dem heiligen Markus nichts zu tun.
Rechts von der Kapelle steht eine alte Fichte, an der das Schild hängt: Kaiserfichte, gepflanzt am 17.1.1859. Damals war wohl der preußische König noch nicht Kaiser, aber diesen Namen erhielt die wuchtige Fichte sicher erst später.

Am letzten Freitag im Monat Mai ist hier an der Kapelle ein Gottesdienst, und die beiden Gemeinden Zerf und Greimerath gehen nach dem Gründonnerstagsgottesdienst in Prozessionen zum Markusbildchen, betend für alle Kreuzträger der Welt. [1]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Kapellen
Zeit:
1839
Epoche:
Klassizismus

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.68858
lat: 49.57326
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Beim Gasbrunnen

Internet
http://www.gemeinde-zerf.de/

Datenquellen
[1] Bernhard Jakobs, Dechant: Aus dem Hochwald. Alte und neue Kapellen. Hrsg. Arbeitskreis Heimatkunde im Bildungswerk Johanneshaus Hermeskeil. 1989.

Bildquellen
Bild 1: © Helge Rieder, Konz, 2002
Bild 2: © Helge Rieder, Konz, 2002

Stand
Letzte Bearbeitung: 20.06.2010
Interne ID: 6699
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=6699
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