Sogenannte Donnermühle

Enkirch, Gemeinde Enkirch Am Edelberg 1

Beschreibung
Donnermühle; kleiner Bruchsteinbau, teilweise Fachwerk, erste Hälfte des 19. Jahrhunderts. [1]

Wohl die letzte Gründung einer Gesellschaftsmühle ist die am Fuße des Monteneubels liegende Donnermühle. Ihr genaues Baudatum läßt sich nicht mehr ergründen, da die ältesten Mühlenbücher nicht mehr erhalten sind. Nach mündlicher Überlieferung soll ein Pfarrer Heberlein (1825 - 1835) die treibende Kraft zum Bau derselben gewesen sein, und so ist sie zeitlich fast mit den andern Gesellschaftsmühlen entstanden.

Ihr Name, der übrigens in der Eifel noch öfters zu finden ist, stellt fest, daß es eine relativ wasserarme Mühle gewesen ist. Der kleine Monteneubelbach führt sehr wenig Wasser und versiegt in trockenen Sommern ganz.

War nun ein Gewitter am Himmel, das mit Donnern angekündigt wurde, lief der an diesem Tage Mahlberechtigte sofort los, um bei Einsetzen des Regens sofort mit dem Mahlen beginnen zu können. Es durfte ja kein Tropfen Wasser vorbeigehen. Wie oft hat der grollende Donner enttäuscht und mit dem begehrten Naß auf sich warten lassen.

Daß der so Enttäuschte dann abends scheu, heimlich Spott befürchtend, auf der Stoßkarre seine Frucht wieder ungemahlen nach Hause schaffte, soll oft vorgekommen sein. Daß man aber zur Sommerzeit nur nach einem kräftigen Gewitter mahlen konnte, erbrachte den Namen Donnermühle. Später wurde sie auf elektrische Kraft umgestellt und schließlich zum Wochenendhaus umgebaut.

Gründung der Gesellschaftsmühlen:
Durch die 1793 erfolgte französische Besetzung unseres Landes wurden die alten Sponheimer Gesetze annulliert, wobei auch die verhassten Mühlenabgaben in Wegfall kamen. Dieses steigerte das Interesse zum Bau von Gesellschaftsmühlen sehr, da die Vorteile derselben von den Starkenburgern seit 1723 bestens vordemonstriert wurden.

Eine durch Kriege verarmte Bevölkerung konnte jedoch nicht sogleich ihre Wünsche realisieren, da das Geld eben fehlte.

Preußen hatte bereits 1810 den Mühlenzwang der Bannmühlen aufgehoben, und als 1817 die Preußische Verwaltung eingeführt wurde, bestand also auch von dieser Seite aus keine Schwierigkeit.

Erst nach 1830 sollte intensiv damit begonnen werden. [2]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Technische Bauten und Industrieanlagen / Mühlen
Zeit:
1825-35
Epoche:
Klassizismus

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 7.120534
lat: 49.987834
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Spies

Internet
http://www.enkirch-mosel.de/

Datenquellen
[1] Denkmalliste der Generaldirektion Kulturelles Erbe, Rheinland-Pfalz; 2011.
[2] Hans-Immich-Spier; Ursprung der Enkircher Mühlen In: Ancharicum - Enkirch - 733 - 1983

Bildquellen
Bild 1: © Beate Tuerk, Enkirch. beatuerk@web.de
Bild 2: © Beate Tuerk, Enkirch. beatuerk@web.de
Bild 3: © Michael Grün, Trier, 2023.
Bild 4: © Michael Grün, Trier, 2023.

Stand
Letzte Bearbeitung: 18.10.2023
Interne ID: 7587
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