Ehemaliges Sankt-Jakobs-Hospital (1)

Sogenanntes Jakobsspitälchen
Mitte-Gartenfeld, Stadt Trier Jakobsspitälchen 2 und 3

Beschreibung
Jakobsspitälchen 2/3, Fleischstraße 50. Ehemaliges Sankt-Jakobs-Hospital; barocke Mansarddachbauten über bauzeitlichen Kellern, 1751–53, Architekt Michael Schmitz; Fleischstraße 50: Umfassungsmauern des Kellers wohl romanisch, Architekturteile wohl um 1360, Bogenöffnung bezeichnet 1646; westlich gangartiger Raum mit gotischen kreuzrippengewölbten Jochen. [1]

Die beiden rechtwinklig zueinander gestellten Barockhäuser flankieren die Nordseite des ehemaligen Hospitalhofs. Das östliche Haus, Nr. 3, wies ursprünglich eine vermutlich nur dreiachsige Hoffassade auf. Das Gebäude entspricht in seiner Tiefenerstreckung exakt der Kirchenbreite und dem dreijochigen, der Kirche vorgelagerten Raum. Das Wohnhaus Nr. 2 dagegen schließt mit einer zurückgesetzten, siebenachsigen Hoffassade und mit einer bündigen Rückfront nach Westen an. Es stößt mit einer dreiachsigen Stirnfront an die Metzelstraße. Beide Häuser dienten nach Aufhebung des Hospitals unterschiedlichen Nutzungen und wurden mehrfach umgebaut.

Der schlichte Außenbau der beiden Hospitalgebäude folgt in der Großform als auch im Wandaufriß und in den Fensterformen dem gängigen städtischen Wohnhausbau des Barock. Die trotz der abfallenden Hoffläche mit gleichen Geschoßebenen und gleicher Traufhöhe aufgeführten und von Mansarddächern geschlossenen Häuser bilden zweigeschossige Traufenfassaden aus. Ihre verputzten Wandflächen gliedern nur ein Sandsteinsockel mit rechteckigen Kellerluken und glatte Fenstergewände mit scheitelsteinbetontem Stichbogensturz. Stilistisch altertümlich sind die beiden hofseitigen, rundbogigen Pilasterportale - ein Portaltyp, der in ähnlicher Form auch für den abgebrochenen Torbau an der Fleischstraße überliefert ist.

Das Haus Nr. 2 hat die portallose Straßenfront unverändert erhalten. Auch blieb die durch das Portal mittenbetonte Hoffassade - bis auf die beiden nachträglich vergrößerten Parterrefenster rechts des Eingangs - weitgehend unberührt. Das um zwei Achsen vorgezogene, an der westlichen Ecke mit einem kleinen Kellertreppenanbau ausgestattete Haus Nr. 3 wurde dagegen stärker verändert. Ursprünglich bildete es zum Hof wahrscheinlich nur drei Achsen aus, die durch das linke Parterre- und die drei linken Obergeschoßfenster markiert werden. Das Portal, an den rechten Rand der offenbar nach Osten verlängerten Fassade transloziert, lag ursprünglich in der mittleren der heutigen drei linken Achsen.

Die beiden gleichzeitig mit dem barocken Oberbau entstandenen Einraumkeller werden jeweils von einem weitgespannten Tonnengewölbe überdeckt. [2]

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Schmitz, Michael
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Krankenhäuser /
Zeit:
1751-53
Epoche:
Barock / Rokoko

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.636847
lat: 49.754962
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://de.wikipedia.org/wiki/Trier-Mitte/Gartenfeld

Datenquellen
[1] Denkmalliste der Generaldirektion Kulturelles Erbe, Rheinland-Pfalz; 2010.
[2] Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 17.1 Stadt Trier - Altstadt. Wernersche Verlagsgesellschaft mbH, Worms. ISBN 3-88462-171-8 (1. Auflage 2001)

Bildquellen
Bild 1: © Peter Valerius, Kordel, 2011.
Bild 2: © Peter Valerius, Kordel, 2011.
Bild 3: © Peter Valerius, Kordel, 2011.
Bild 4: © Peter Valerius, Kordel, 2011.
Bild 5: © Peter Valerius, Kordel, 2011.
Bild 6: © Peter Valerius, Kordel, 2011.

Stand
Letzte Bearbeitung: 30.07.2011
Interne ID: 7921
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=7921
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