Ortsname / Ortsgeschichte

Wederath, Gemeinde Morbach

Beschreibung
Wederath ist auf geschichtsträchtigem Boden gegründet. Bis etwa 400 Jahre vor Christi Geburt ist eine Besiedlung, zuerst keltisch-treverisch später (etwa ab 50 vor Christus) römisch, südlich der heutigen Ortslage nachgewiesen. Auf den umfangreichen Archäologiepark Belginum wird hingewiesen

Der Ort Wederath selbst findet im Zusammenhang mit einer Urkunde des Grafen Heinrich VON SALM und des Erzbischof HEINRICH II. (von Vinstingen) von Trier im Jahre 1281 erstmalige Erwähnung. Die erste Urkunde in der das Dorf mit dem Namen Wedelrait zusammen mit Hinzerath (Huntzerait) genannt wird, ist das Weistum des Hochgerichtes Bernkastel vom 3. Juli 1315, in dem die Grenze des Hochgerichtes beschrieben wird.

Spätere Urkunden von 1340, 1396 bis 1469 berichten von Verpfändungen und Verkäufen zwischen den verschiedenen Landesherren, bis der Ort schließlich zu Kurtrier (Amt Baldenau) gehörte.

Während der Amtszeit des wohl bedeutendsten Trierer Erzbischofs und Kurfürsten BALDUIN VON LUXEMBURG (1307 - 1354) wurde die Burg Baldenau im oberen Dhrontal erbaut, die Sitz des Amtes Baldenau wurde. Die Bewohner Wederath waren als kurtrierische Untertanen unfrei. Es ist jedoch überliefert, dass es den Unfreien geistlicher Fürstentümer im Vergleich zu weltlichen Herrschaften relativ gut ging. Aus dieser Zeit stammt auch das Sprichwort: 'Unter'm Krummstab lebt es sich gut'.

Während des dreißigjährigen Krieges wurden die Dörfer Hinzerath und Wederath im Jahre 1640 total zerstört. Auch nach dem Wiederaufbau gehörte Wederath zum Amt Baldenau, war aber hoheitlich weiterhin dem überwiegend sponheimerischen Hochgericht Kleinich angegliedert. 1784 schloss die Gemeinde Wederath mit den übrigen Gemeinden des Hochgerichtes Kleinich einen Vertrag zur Abtrennung vom Hochgericht.

Nach der Franzosenzeit (1794 - 1815) in der das Dorf verwaltungsmäßig zum Kanton Rhaunen, Arrondissement Birkenfeld im Saardepartement gehörte, erfolgte ab 1816 unter preußischer Herrschaft die Zuordnung zur Bürgermeisterei Morbach. Heute ist Wederath ein Ortsbezirk der verbandsfreien Gemeinde Morbach.

Kirchlich gehörte Wederath bis 1557 als Filiale zur Pfarrei Kleinich. Wegen der in diesem Jahre von den Sponheimer Grafen im Kleinicher Gebiet durchgeführten Reformation, trennte Erzbischof JOHANN VON DER LEYEN die Filiale Wedert von der Pfarrkirche Kleinich und gliederte sie in die Pfarrei Bischofsdhron ein. So blieben dievon Wederath der katholischen Kirche erhalten.

Wann die erste Kapelle, die dem Antonius geweiht war, in Wederath erbaut wurde, ist nicht bekannt. Diese ist im 30-jährigen Krieg mit dem Dorf abgebrannt. 1669 hatte man mit dem Wiederaufbau der Kapelle begonnen. Die jetzige Kirche wurde 1756/58 erbaut und 1881 restauriert. Anno 1862 wurde die Filialkirche Wederath von Bischof WILHELM ARNOLDI (Trier) zur Pfarrei erhoben.

Im Jahre 1963 wurde die Pfarrkirche Wederath in westlicher Richtung erweitert, wobei der Erweiterungsteil unterkellert und das Kirchenschiff neu gestaltet wurden. Gleichzeitig wurden eine moderne Warmluftheizung und eine Orgel eingebaut.

Einordnung
Kategorie:
Geschichte / Ortsname / Ortsgeschichte /
Zeit:
1281
Epoche:
Gotik

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 7.164332
lat: 49.865261
Lagequalität der Koordinaten: Ortslage
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.morbach.de/

Datenquellen
Homepage der Gemeinde Morbach http://www.morbach.de/gemeinde/ortsbezirke.htm

Bildquellen
Bild 1: © Helge Rieder, Konz, 2002

Stand
Letzte Bearbeitung: 23.01.2004
Interne ID: 8011
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=8011
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