Geburtsort von Johann Michael Baur
Auel, Gemeinde Steffeln
Beschreibung
Im Kellers Haus wurde am 7.2.1707 Johann Michael Baur geboren, ein Wohltäter der Gemeinde Auel. Baur machte sich als österreichischer Obrist in den Türkenkriegen durch seine Tapferkeit und Umsicht einen Namen. Nach dem Tode seiner Frau, die ihm ein beträchtliches Vermögen hinterließ, wurde er Priester und kehrte in seinen Heimatort zurück. Auf seine Kosten ließ er die Kirche vergrößern und neue Altäre errichten. Kurz vor seinem Tode am 9.5.1779 stiftete er ein Benefizium und begründete eine Studienstiftung. [1]
Die Stiftung der Kirche in Auel
Erinnerungen an Johann Michael Baur
Eva May, Auel
Am 7. Februar 1707 wurde Johann Michael Baur als Sohn des Paul Baur aus Scheuern und der Katharina Keller aus Auel in Kellers Haus in Auel geboren. Der anfängliche Wunsch Baur's, in ein Priesterseminar einzutreten, mußte mit dem frühen Tod des Vaters vorerst zurückstehen, da es nun hieß, die Familie zu ernähren.
Nachdem der jüngere Bruder Baurs jedoch soweit war, diese Aufgabe zu übernehmen, begab sich Johann Michael zu einem kaiserlichösterreichischen Offiziersregiment in Luxemburg. Binnen kurzer Zeit erreichte er den Rang eines Offiziers und zog im Alter von ungefähr 30 Jahren als Adjutant an der Seite des Generals Graf Superi in den 4. österreichisch-russischen Türkenkrieg.
Als der Graf in einem Gefecht fiel, übernahm Baur das Kommando und führte seine Truppen zum hart erkämpften Sieg. Nachdem der Feldzug beendet war, begab sich Baur nach Te-mesvär in Ungarn, um der Witwe des Grafen Superi die Nachricht vom Tode ihres Mannes zu überbringen.
Bald heiratete Johann Michael Baur die junge Witwe, schlug jedoch die Beförderung zum General und die ihm vom Kaiser angetragene Erhebung in den Adelsstand aus. Baur's junge Frau starb aber schon nach kurzer Ehe und hinterließ nunmehr ihrem Gatten ihr gesamtes Vermögen. Johann Michael, der bald von Heimweh nach der Eifel geplagt wurde, verkaufte seine Güter und seinen Besitz in Ungarn und kehrte nach Deutschland zurück. (Man erzählt sich, daß Baur in seinem Entschluß in die Heimat zurückzukehren durch den Anblick von Ebereschen, die ja so typisch für die Eifel sind, bestärkt worden sei. Außerdem heißt es, daß Baur, als er aus Ungarn zurückkam, 7 Eselskarren voller Gold mit sich gebracht habe).
In der Heimat angelangt, beschloß Michael Baur in den geistlichen Stand einzutreten. Er ging also nach Köln und wurde nach längerem Studium zum Priester geweiht. Sein langgehegter Wunsch, Priester in seinem Heimatdorf Auel zu werden, wurde schließlich erfüllt. Mit dem von der ungarischen Gräfin ererbten Vermögen war es Baur möglich geworden, die Aueler Kirche auf eigene Kosten vergrößern und ausbauen zu lassen.
Er ließ neue Altäre bauen und errichtete ein Benefizium für die Priester der Aueler Kirche und außerdem eine Stiftung für arme Studenten aus Auel. Johann Michael Baur starb am 9. Mai 1779 im Alter von 71 Jahren.
Über dem großen, spitzförmigen Triumphbogen in der heutigen Aueler Kirche ist eine Gedenktafel mit Baur's Wappen und folgender Inschrift angebracht:
Diese Inschrift zeigt die wichtigsten Stationen in Baur's Leben auf: Soldat (MILES), Ehemann (MARITUS), Priester (SACERDOS) und Stifter (FUNDATOR). Johann Michael Baur war einer der wenigen Menschen, die alle sieben Sakramente der Katholischen Kirche empfangen haben.
Die Informationen zu dieser kurzen Lebensgeschichte des J. M. Baur stammen aus einer privaten Familienchronik und aus dem Herzog von Croyschen Archiv, DÜLMEN, i. W. Manderscheid - Blankenheim.
http://wwwahrbuch-daun.de/VT/hjb1986/hjb1986.59.htm [2]
Einordnung
Kategorie:
Geschichte /
Ortsname / Ortsgeschichte /
Zeit:
1707
Epoche:
Barock / Rokoko
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.588060
lat: 50.282999
Lagequalität der Koordinaten: Ortslage
Flurname: Ortslage
Internet
http://www.jahrbuch-daun.de/VT/hjb1991/hjb1991.80.htm
Datenquellen
Werner Grasediek, Steffeln/Trier: Das Grenzweistum von Steffeln aus dem Jahre 1680 in Heimatjahrbuch Daun 1991. http://www.jahrbuchdaun.de/VT/hjb1991/hjb1991.80.htm
Bildquellen
Bild 1: http://www.jahrbuch-daun.de/VT/hjb1986/hjb1986.59.htm
Bild 2: http://www.jahrbuch-daun.de/VT/hjb1986/hjb1986.59.htm
Stand
Letzte Bearbeitung: 09.06.2004
Interne ID: 8446
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