Aussichtspunkt Bresgen Ruh

Bernkastel, Stadt Bernkastel-Kues

Beschreibung
Der Name des Aussichtspunktes, unweit des „Goldenen Kreuzes“, hoch über dem Tiefenbachtal auf Höhe 370 m ü. NHN gelegen, geht auf Hermann Bresgen zurück. Der Volksmund bezeichnet dieses Tal wegen der bizarren Felsformationen mit seinen Höhen rechts und links der Bundestraße 50, die Stadtauswärts in Richtung Hunsrück nach Longkamp und Monzelfeld führt, auch "Bernkasteler Schweiz".

Bresgen war von 1879 bis 1897 als königlicher Amtsgerichtsrat Leiter des Amtsgericht Bernkastel in der Schanzstrasse. Im Anschluss an die Neugliederung der Gerichtsorganisation durch die Reichsjustizgesetze von 1879 gehörte das Landgericht Trier zum Oberlandesgerichtsbezirk Köln, bis im November 1946 in Koblenz ein Oberlandesgericht ernannt wurde. Im Bezirk des Landgerichts Trier entstanden 16 Amtsgerichte, darunter Bernkastel-Kues, Neumagen und Rhaunen. Diese Gerichte begannen ihre Tätigkeit am 01. Oktober 1879.(1) Quelle: https://agber.justiz.rlp.de/de/wir-ueber-uns/geschichte/)

Der damalige Rector der Bernkasteler Volksschule Franz Lucas beschreibt Bresgen in seinem 1923 im Bernkasteler Druckerei-Verlag Oberhoffer erschienen Heimatbüchlein „ Ein volkstümliches Heimatbüchlein “ als „In der Heimatgeschichte Bernkastels verdient der von 1879 bis 97 hier tätig gewesene Amtsgerichtsrat Herm. Bresgen besonders erwähnt zu werden. Er war ein begeisterter Verehrer unserer lieben Moselstadt und nebst dem durch enge Freundschaft mit ihm verbundenen Oberförster Heinr. Bauer (+1922) Mitbegründer und Förderer des Bernkasteler Verschönerungsvereins. Seiner Feder entstammt das nicht bloss aus dem Kopfe, sondern auch aus dem Herzen geschriebene Büchlein : „Das schöne, lustige Berncastel“, (https://www.dilibri.de/rlb/content/titleinfo/2162164) das in humordurchwürzter Darstellung den trauten Ort, seine herrliche Lage und seinen kostbaren Rieslingstraubensaft preist.“
Den Erlös aus dem Verkauf dieses Büchleins stellte er für den Mosel-Olymp zum Hermannsturms in Bernkastel, 415 m hoch über der Burg Landshut gelegen, zur Verfügung. Das er ( Hermann Bresgen ) Bernkastel und die Landschaft liebte, macht sich auch durch den Aufdruck auf der Titelseite der 3. Auflage dieses Büchleins wie folgt „Dritte mit Rieslings-T(h)ee“ verjüngte Auflage deutlich. (2) Anm.: Louis Heuser's Verlag Neuwied/Rhein 1898 ).

Der Heimatforscher und Verfasser unzähliger Ortschroniken Franz Schmitt, 1920 in Kues geboren und 2018 in Wittlich verstorben, bezeichnet Bresgen in seinem Artikel „Wie Bernkastel - Kues Fremdenverkehrs- und Weinfestmetropole der Mittelmosel wurde“ wie folgt : „Besonders verdient um die Entwicklung Bernkastels zur Fremdenverkehrsstadt machte sich Amtsgerichtsrat Dr. Hermann Bresgen. Sein Buch „Das schöne, lustige Bernkastel“ vom Jahre 1891 und andere seiner literarischen Arbeiten trug wesentlich dazu bei, dass Bernkastel am Ende des 19. Jahrhunderts an der Spitze der Fremdenverkehrsorte an der Mosel stand. Mit Oberförster Heinrich Bauer war er Begründer des Verschönerungsvereins. Bauer stellte Wegeverbindungen her zum Schlosshotel (jetzt Jugendherberge), durch den Barbelnberg zum Goldenen Kreuz, durch den Altenwald, den Antoniusberg und den Cueser Wald auf der Bernkasteler Seite. Er ließ an geeigneten Stellen Ruhebänke aufstellen und hatte durch seine Tätigkeit erheblichen Anteil an der Steigerung des Reiseverkehrs an die Mosel.“ (3) aus : Kreis-Jahrbuch 2000 Landkreis Bernkastel-Wittlich Seite 255-259)

Zahlreiche ausgeschilderte Wanderrouten, wie der Moselsteig-Seitensprung „Bernkasteler Bärensteig“ und örtliche Wanderwege, führen an diesem Aussichtspunkt vorbei und bieten dem Wanderer auf naturbelassenen Wegen herrliche Aussichten auf die Moselstadt, die
Burg Landshut und weit hinein ins Moseltal. [1]

Einordnung
Kategorie:
Naturobjekte / Aussichtspunkte /
Zeit:
Um 1900
Epoche:
Historismus / Jugendstil

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 7.08814
lat: 49.90604
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Im Krauwald

Internet
http://de.wikipedia.org/wiki/Bernkastel-Kues

Datenquellen
[1] Erich Wilbert, Bernkastel-Kues, 2020.

Bildquellen
Bild 1: © Erich Wilbert, Bernkastel-Kues, 2020.
Bild 2: © Erich Wilbert, Bernkastel-Kues, 2020.
Bild 3: © Erich Wilbert, Bernkastel-Kues, 2020.
Bild 4: © Erich Wilbert, Bernkastel-Kues, 2020.
Bild 5: © Erich Wilbert, Bernkastel-Kues, 2020.
Bild 6: © Erich Wilbert, Bernkastel-Kues, 2020.

Stand
Letzte Bearbeitung: 06.05.2020
Interne ID: 9229
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