Eppisch-Hof

Unterdorf, Gemeinde Messerich Hauptstraße 11

Beschreibung
Im Unterdorf liegt eine um einen großen Hof gruppierte Anlage aus dem späten 18. und 19. Jahrhundert.

Das die übrigen Gebäude überragende Wohnhaus hat zwei Vollgeschosse mit Rechteckfenstern. Der dekorative Aufsatz über der Tür ist auf 1798 datiert und mit den Initialen von Peter und Anna Eppers bezeichnet.

Die originale Raumstruktur des Inneren mit durchgehendem Flur, Küche und zwei Stuben ist noch erhalten. Bei einer Restaurierung im Jahr 1993 konnten in der rechten Stube eine holzimitierende Sockelverkleidung aus bemalten Stuck und im Flur des OG eine gemusterte Tapete des 19. Jahrhunderts freigelegt wer den. Die noch 1990 vorhandene Takenanlage der linken Stube mit Schrank, Ablage, Standuhr und zwei aus der selben Form gegossenen Eisenplatten ist nach Dudeldorf verkauft worden. Im Scheunenteil des sich rechts an das Wohnhaus anschließenden niedrigeren Wirtschaftsgebäudes befinden sich zwei oberirdische Keller. Die beiden jüngeren Querflügel schließen einen zum Teil noch gepflasterten Hof ein.

Auf der anderen Straßenseite vervollständigt ein Gebäude, das eine Schmiede mit Brennerei und eine der für diese Gegend typischen offenen, doppelgeschossigen Remisen enthält, die gut erhaltene Anlage. [1]

Eppisch Hof - stolz prangt der Familienname der ehemaligen Besitzerin über dem Eingang. Gut zweihundert Jahre alt ist das schmucke Anwesen In Messerich, bei Bitburg. Zum einstigen Stockhof mit Haupthaus und Nebengebäuden gehörten ehemals 200 Hektar Land und ein stattlicher Viehbestand. Die Hofanlage aus dem 18. und 19. Jahrhundert ist ein eindrucksvolles Zeugnis für den bäuerlichen Wohlstand des Bitburger Landes mit seinen großen Stockhöfen, die jeweils an das Älteste der. Kinder weitervererbt wurden. Längst wird in dem traditionsreichen Anwesen keine Landwirtschaft mehr betrieben.

Mit Einfühlungsvermögen, Ausdauer und noch mehr Begeisterung haben die neuen Besitzer den ehemaligen Hof instand gesetzt und als Wohnhaus in Besitz genommen. Geradezu elegant kommt die klar gegliederte Fassade mit ihrer reich verzierten Haustür daher. Aufwändig saniert wurde die alte Remise, deren Gebälk in warmem roten Glanz strahlt. Viel zu entdecken gab es für die neuen Hofbesitzer im Messericher Anwesen, zum Beispiel die Reste einer anmutigen Schablonen-Wandmalerei. Hausherrin Bach war sogleich Feuer und Flamme und ergänzte in wochenlanger mühevoller Handarbeit das zierliche Blumenmuster den ganzen Gang entlang.

Eindrucksvoll öffnet sich auch der alte Backofen. Wer seinen Max und Moritz gelesen hat, sieht sogleich: Die beiden könnten ohne weiteres darin verschwinden. Doch keine Angst: Das gute Stück dient friedlichen Zwecken. Zum jag des offenen Denkmals am 9. September soll darin regionaltypischer frischer Zwetschenkuchen gebacken werden. Sehr deutlich wird im Eppisch Hof auch die alte Raumordnung mit der Stube zum Hof, der großen Küche und der Vielzahl von Kammern, in denen eine Großfamilie mit mehreren Generationen und zahlreichen unverheirateten Onkel und Tanten unterzubringen waren. Wir stehen zu dem alten Haus, sagen die heutigen Besitzer und meinem damit, dass sie Respekt vor der historischen Architektur und dem ganz eigenen Wesen ihres Hofes haben. Entsprechend behutsam seien die notwendigen Eingriffe zur Modernisierung erfolgt. Auf den jag des offenen Denkmals freuen sich die Bachs. Das ganze Dorf mache mit. So ein Tag ist auch gut für das Wir-Gefühl des Ortes, weiß Hausherr Egon Bach. [2]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Wohn- und Wirtschaftsgebäude / Bäuerliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude
Zeit:
1798
Epoche:
Klassizismus

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.481945
lat: 49.936380
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.bitburgerland.de/index.php?id=339

Datenquellen
[1] Homepage der Initiative Region Trier e.V. Sehen & Erleben - Bau-Denkmäler http://www.regiontrier.de/cgi/bin
[2] Eva-Maria Reuther in Trierischer Volksfreund.

Bildquellen
Bild 1: Josef Junk, 2009. www.josefjunk.de/
Bild 2: © Volker Streiter. http://www.eifelbilder.de/

Stand
Letzte Bearbeitung: 01.07.2009
Interne ID: 9598
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=9598
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