Schloss Wolsfeld

Wolsfeld, Gemeinde Wolsfeld Hubertusstraße 27

Beschreibung
Wahrscheinlich im 15. Jahrhundert entstanden, als sechs-achsiger Bau mit Treppenturm, unter der Familie Vogel von Weiler zum Turm, wird das Gebäude in den damaligen Urkunden als "Burghaus" aufgeführt. Der Bau erfolgte zwei- bis dreihundert Jahre nach der Erbauung der "Alten Burg", einer mittelalterlichen Befestigungsanlage, die sich westlich der Nims, etwa 300 Meter vom Ortskern befand und im 15. Jahrhundert bereits unzeitgemäß war. Während der aufwendigen Renovierung vom 2007-2010 wurde im Erdgeschoss ein Teil des originalen Fußbodens aus dem 15. Jahrhundert freigelegt, welcher sich 75 cm unter dem heutigen Niveau befindet. Ein massiver Rundbogen-Kamin aus dem 16. Jahrhundert, welcher ursprünglich von einer Holztäfelung umkleidet war, konnte 2009 im Erdgeschoss freigelegt werden.

1605 übernahm Wilhelm Dietrich von Enschringen die Herrschaft Wolsfeld und baute das befestigte Haus zum offenen Schloss im Renaissance-Stil um. Der Treppenturm wurde abgebaut, der Hauptwohntrakt erhöht und nach Osten um drei Achsen verlängert. Die Anlage hatte jetzt einen rechteckigen Grundriss mit Ost- und West-Flügel beidseitig eines Innenhofes und war zur Straßenseite von einer hohen Mauer mit Eingangstor begrenzt. Ab jetzt wurde das Anwesen in den Urkunden als "Schloss Wolsfeld" bezeichnet. Rezent wiederentdeckte Fragmente deuten auf einen monumentalen skulptierten Renaissance-Kamin im 1974 abgerissenen Teil des Haupthauses. Dieser Kamin wurde bei Umbauarbeiten um 1735 entfernt und die Fragmente als Baumaterial wiederverwendet.

Nach dem Erwerb 1688 durch Albert Franz von Pallant wurde das Haus modernisiert und das Obergeschosses mit neuen herrschaftlichen Kaminen versehen. In der Mitte des 18. Jahrhunderts wurden einige Räume des Schlosses im barocken Stil ausgebaut. Im Obergeschoss haben sich zwei der aufwendigen Kamine des späten 17. Jahrhunderts erhalten.

Ab 1798 bewohnten die Grafen von Saint-Ignon Schloss Wolsfeld. Nach dem Tod des letzten Grafen im Jahr 1916 wurden das Anwesen versteigert und aufgeteilt. Von den einst neun Achsen des Hauptflügels stehen noch fünf. Der Ostflügel mit Pferdestall wurde bereits im 19. Jahrhundert abgerissen. Die vier östlichen Achsen wurden 1974 abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt. Ein Wohnflügel mit turmartigem Achteckbau wurde um 1950 anstelle des Kutschenhauses im West-Flügel errichtet. Der 1906 erbaute Turm zur Gartenseite Schlußsteinen an den abgebrochenen Teil des Altbaus an. Im Inneren des historischen Bauteiles deuten zwei datierte Türstürze von 1631 und 1664 auf Umbauphasen hin. Des weiteren geben Trophäen und ein lorbeerbekränztes Wappen Hinweise auf Amt und Stand des Bauherrn.

Im Hof steht eine römische Säule aus Meckel. [1]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Wohn- und Wirtschaftsgebäude / Feudale Wohn- und Wirtschaftsgebäude
Zeit:
Wahrscheinlich 15. Jahrhundert
Epoche:
Gotik

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.465401
lat: 49.905070
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Im Bungert

Internet
http://www.bitburgerland.de/index.php?id=514

Datenquellen
[1] Carlo & Nicole Sente Ligbado, Wolsfeld, 2011.

Bildquellen
Bild 1: © Margraff: Kirchen, Burgen, Bauernhäuser. Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook Trier, 1986
Bild 2: © Carlo & Nicole Sente Ligbado, Wolsfeld, 2011.
Bild 3: © Carlo & Nicole Sente Ligbado, Wolsfeld, 2011.
Bild 4: © Carlo & Nicole Sente Ligbado, Wolsfeld, 2011.
Bild 5: © Carlo & Nicole Sente Ligbado, Wolsfeld, 2011.

Stand
Letzte Bearbeitung: 05.02.2011
Interne ID: 9734
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=9734
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