Ehemalige Hofkapelle Winterbach

Winterbach, Gemeinde Kordel

Beschreibung
Winterbach lag etwa 500 Meter südlich der Deimlinger Mühle im Tal der Kyll, und zwar dort, wo der Riedbach bzw. der Winterbach in die Kyl mündet. Hier hat sich bis ins 19. Jahrhundert der Hof Winterbach erhalten, zu dem auch eine Kapelle gehörte, die um 1890 verfallen war. Mauerreste der Kapelle waren noch 1931 sichtbar. Sie war aus schweren roten Sandsteinen errichtet. Die Hausecken bildeten gute Hausteine. Die Gebäude des Hofes Winterbach standen südlich der Kapelle. Die Tranchot-Karte [...] zeigt Anfang des 19. Jahrhunderts noch einige wenige Gebäude in Winterbach.

Im Gelände östlich der Kyll und südlich der Mündung des Winterbaches zeigen sich in den dortigen Wiesen starke Unebenheiten, die auf unterirdische Fundamente hindeuten. Bei starker Wasserführung spült der Winterbach diese Gebäudefundamente frei. Unter den Trümmern finden sich auch Reste einer ausgedehnten römischen Siedlungsstelle, die im Bereich der Zisterziensergrangie Winterbach gelegen hat. Im Mauerwerk der Zisterzienserbauten wurden dann auch römische Ziegel und anderes Baumaterial der römischen Zeit wiederverwendet. [1]

Es entstand dort [nach 1138] ein bescheidener Hof der innerhalb der Gemarkungsgrenzen von Kordel seine Beziehungen zum Dorf behielt.

Nur spärlichste Reste sind vom Hof [Winterbach] übriggeblieben. Steintrümmer eines kleinen Kapellchens, der Schaft vom späteren Bernharsdkreuz, der Berendsbor und ein funktionsloser Steinkump im Riedbach. 1609 hat die Verwaltung des Grafen Kesselstatt den Hof Winterbach aufgekauft. [2]

Von einer Klosteranlage der Zisterzienser blieb der HOF WINTERBACH bestehen, als diese den ihnen von Erzbischof Albero im Jahr 1135 angewiesenen Aufenthalt nach drei Jahren aufgaben, um nach Himmerod überzusiedeln. Der Hof den die Abtei Himmerod im Jahr 1609 an den Freiherrn Karl von Kesselstatt verkaufte, lag zwischen Cordel und Daufenbach auf Flur Winterbach, an der Straße wo der Riedbach in die Kyll mündet. Erhalten hatte sich von dem im 19.Jahrhundert aufgegebenen Hof noch die Kapelle, die aber auch um 1890 im Verfall war. Im Jahr 1931 fand sich noch ein Rest vor, im Lichten 2,38 x 3 m groß, mit einer Mauerecke von 2 m Höhe. Schweres Bruchsteinmauerwerk von rotem Sandstein mit Hausteinecken aus schweren Klötzen; auf der Südseite ein Fensterrest. Die Hofgebäude standen südlich davon; nördlich eine Quelle, bekannt als Bernhardsborn, dabei ein Steinkreuz vom Jahr 1712, genannt Bernhardskreuz. [4]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Kapellen
Zeit:
Circa 1100 bis circa 1500
Epoche:
Gotik

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.649757
lat: 49.859314
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: In der Panslei

Internet
https://www.pg-welschbillig.de/

Datenquellen
[1] Steinhausen, Ortskunde 166 mit älterer Literatur; in: Janssen, W.: Studien zur Wüstungsfrage im fränkischen Altsiedelland zwischen Rhein, Mosel und Eifelnordrand. 2 Bände. Text u. Katalog, 1975.
[2] Anton Obser: Kordel. Geschichte der Kylltalgemeinde. Hrsg. Ortsgemeinde Kordel, 1982.
[3] Topographische Karte von 1891, geologische Ausgabe.
[4] Wackenroder: Die Kunstdenkmäler des Landkreises Trier. L. Schwan, Düsseldorf, 1936.

Bildquellen
Bild 1: © Mona Idems, Kordel, 2005.
Bild 2: © Mona Idems, Kordel, 2005.

Stand
Letzte Bearbeitung: 29.09.2015
Interne ID: 9965
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