Hedenborn
Pelm, Gemeinde Pelm
Beschreibung
Eigentlich wäre "Heidenborn" der korrekte hochdeutsche Name. Die Einheimischen sprachen nur Moselfränkisch, und die Wissenschaftler verwandelten damals die gehörten Laute in Hedenborn, jedoch niemand versteht, was wirklich gemeint ist. Die christlichen Eifeler betrachteten das oberhalb des Hedeborre liegende römisch-keltische Heiligtum "Jöddekirechhoff" oder "Juddekirchhof” als "heidnisch", darum nannten sie das Wasser, das von dort oben herabkam: de "Heedeborre", also "Born, der von den Heiden" kommt. [1]
Geh doch mal zum "Hedenborn"
Natürlich kennen alle das gute Gerolsteiner Mineralwasser, und wer in Gerolstein auf der linken Kylluferseite wohnt, der freut sich über das weiche Quellwasser aus dem Wasserhahn. Aber es gibt noch mehr Wasser zu erleben: Am Kasselburger Weg, am Ortsausgang von Gerolstein kurz nach dem Lokschuppen, schon auf Pelmer Gemarkung, liegt ein weiteres hydrologisches Kleinod, der "Hedenborn". Der "Hedenborn" ist eine Schichtquelle, die ca. 20 m über dem Tal der Kyll in den Kalk- und Dolomitgesteinen der Gerolsteiner Dolomiten entspringt.
Das Hedenborn-Quellwasser ist Regenwasser, das nach seiner kurzen Passage durch die klüftigen Kalke und Dolomitgesteine auf eine wasserundurchlässige Mergelschicht trifft, dort gestaut wird, in Richtung Kylltal abfließt und am Berghang als Quelle austritt. Die Schüttung der Quelle ist stark von den Regenfällen abhängig, jedoch versiegt der "Hedenborn" auch in Trockenzeiten nicht. Deswegen war diese Quelle wahrscheinlich schon für die Versorgung der Kelten und Römer im Kylltal, aber auch für die Priester der Kult- und Weihestätte oben auf dem Plateau von Bedeutung.
Das Wasser des "Hedenborn" hat keine Kohlensäure, sprudelt also nicht. Auch seine Mineralisation ist gering, deswegen gibt es auch keine Kalksinterablagerungen. Der "Hedenborn" ist eine geologisch "junge" Quelle, denn der Wasserlauf hat sich noch nicht mal einen Meter tief in das Felsgestein eingeschnitten. Die Wasserschüttung kann man übrigens mit Stoppuhr und Eimer an den beiden Ausgüssen am Fuss der Quelle gut messen, ein Geheimtip für Eltern mit experimentierfreudigen Kindern für die Fuß- oder Fahrradtour am Wochenende! [2]
Einordnung
Kategorie:
Naturobjekte /
Quellen /
Zeit:
Undatiert
Epoche:
Undatiert
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.67818
lat: 50.22867
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Auf der Langwies
Internet
http://www.pelm-eifel.de/
Datenquellen
[1] Wilma Herzog, Gerolstein, 2016.
[2] et Blättchen - Wochenzeitung des Gerolsteiner Landes, Freitag, 10. Februar 2012. Ausgabe: KW 6/12, Jahrgang: 35
Bildquellen
Bild 1: © Wilma Herzog, Gerolstein, 2012.
Bild 2: © Wilma Herzog, Gerolstein, 2012.
Bild 3: © Uwe Widera, 54550 Daun, 2011.
Bild 4: © Uwe Widera, 54550 Daun, 2011.
Bild 5: © Uwe Widera, 54550 Daun, 2011.
Bild 6: © Uwe Widera, 54550 Daun, 2011.
Stand
Letzte Bearbeitung: 08.03.2016
Interne ID: 23995
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=23995
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