Ameisenkaul

Ehrang-Quint, Stadt Trier

Beschreibung
Sowohl die Häufigkeit des Vorkommens als auch die sprachlichen Varianten mit häufigem /o:, u:/-Anlaut und mehrfacher -/er/-Ableitung lassen die übliche Deutung zu, dass die Namen durchweg zu althochdeutsch âmeiza, mittelhochdeutsch âmeize sw. F. M. 'Ameise' zu stellen sind, auch wenn das gehäufte Auftreten des Insekts sicher öfter das Benennungsmotiv ist. In der Regel aber gehören die Namen, auch unter Berücksichtigung ihrer (heutigen) Wald-oder Waldrandlage, zu mittelhochdeutsch meiz st. M. 'Holzschlag, Holzabtrieb' und damit zur Wortfamilie um althochdeutsch abafirmeizan 'abhauen, abschneiden'. Das zu meiz gehörige Präfix ist nicht belegt, wohl *ab- oder ur-. [1]

Für einen Bauer oder Landwirt ist die Ameise eine gänzlich unbedeutende Kreatur. Warum in aller deutsch-österreichischen Welt, sollte dieses kleine fleissige Wesen Berge und Täler, also bäuerliche Flurnamen benennen?

Die Lösung liegt in der Sprache. Es ist nicht eine germanisch-deutsche Ameise, die hier namensgebend ist, sondern eine Wiese der Kelten, auf der Tiere geweidet wurden. In Frage kommen hierbei Ziegen und Kühe. Aus der Milch wurde Butter und Käse erzeugt. Das keltische Wort dafür ist móinéar = meadow = Wiese + cottage cheese = cáis bhaile = sprich maiss. Siehe dazu: www.boari.de/ortsnamen/maiss.htm

Hier steht also eine gewisse bäuerliche Kenntnis der Dinge gegen eine rein germanische "Sprachwissenschaft". [2]

Einordnung
Kategorie:
Geschichte / Flurnamen /
Zeit:
Undatiert
Epoche:
Undatiert

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.640342
lat: 49.795288
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ameisenkaul

Internet
http://www.ehrang.de/

Datenquellen
Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen
http://cgi-host.uni-marburg.de/~hlgl/mhfb/id.cgi?lines=10&ex=rs&table=flurname&lemma=Ameise-Strauch&suchlemma=ameise-strauch


Stand
Letzte Bearbeitung: 31.07.2015
Interne ID: 32939
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=32939
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