Ramsteiner Schweiz

Burg Ramstein, Gemeinde Kordel

Beschreibung
Der köstlichste Edelstein im schönen Ehranger Land ist der Ramstein mit seiner "Schweiz". Wer im rasenden Zuge von ihm einen einzigen Sonnenblick erhascht, möchte der schnaufenden Maschine ein machtvolles Halt zurufen. Aber auch der geruhsame Wanderer, der, der neuen Haltestelle entsteigend, einen ganzen Frühlingstag in Ramstein verlebt, nimmt mit Wehmut Abschied von dem seltenen Land.

"Ramsteiner Schweiz" haben Naturfreunde dies Fleckchen Erde getauft, und das mit Recht. Zwischen massigen Bergen gibt es abgrundtiefe Täler, die geheimnisvoll, halbdunkel, von spritzigen Wasserfällen erfrischt, oft nur auf Stegen, Treppen und Pässen zu erobern sind. Darüber rauscht uralter weiter Eifelwald, in dem der Stolze Hirsch noch wechselt und der alte Keiler suhlt. Aus dem Gewoge der Baumkronen recken sich turmhohe leuchtende Sandsteinwände, Leyen genannt, über die der Falke seine Kreise zieht. Solch ragende Blöcke decken auch die sagenumwobene Genovevahöhle, die zweistöckige stille Klause und manch anderer Felsenkeller mit tausendjähriger Geschichte. Inmitten dieser Berge und Täler, der Wälder und Felsen liegt der sonnige Ramstein mit seinen fruchtbaren Äckern, Wiesen und Obsthainen. Das alles umrahmt die Kyll, wild und ungebändigt wie das Land. [1]

Schweiz (Landschaftsbezeichnung)
Weltweit gibt es die Bezeichnung Schweiz in Namen von Landschaften (Choronymika, Raumnamen) oder anderen Landschaftsobjekten.

Grundlagen: Die Bezeichnung Schweiz gibt es mindestens 191-mal, davon allein 105-mal in Deutschland. Das hat Schweiz Tourismus, die nationale Marketing- und Verkaufsorganisation der Schweiz, ermittelt und auf einer Tafel neben dem Schweizer Bundeshaus aufgezeigt. Die Neue
Zürcher Zeitung hat sogar 233 Verwendungen gezählt. Philippe Frei zählt in seiner Studie insgesamt 540 Schweiznachbenennungen.

Oftmals wurde in der Zeit der Romantik eine ansprechende, topografisch bewegte Landschaft mit "Schweiz" überhöht. VerschiedeneTourismusregionen wählten – unabhängig von ihrer Topografie – den Zusatz "Schweiz" aus Marketinggründen, steht die Bezeichnung doch
auch allgemein für landschaftliche Schönheit, Wohlstand und ein gut organisiertes Staatswesen. Auch Schweizer Auswanderer verweisen
auf diese Weise auf ihre Heimat. Der in Dresden wirkende Kunstmaler Adrian Zingg beispielsweise fühlte sich im Elbsandsteingebirge an die Berge des Jura erinnert.

Die Inflation des Begriffs beschreibt schon Theodor Fontane, in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg spottete er über die
Mode seiner Zeit, hügelige Seenlandschaften mit dem Synonym des Berglandes zu belegen: "Die Schweize werden jetzt immer kleiner, und so gibt es nicht bloß mehr eine Märkische, sondern bereits auch eine Ruppiner Schweiz."

Ironisch-politisch meinte Friedrich Dürrenmatt: "Die Welt wird entweder untergehen oder verschweizern."

Am 22. September 1992 wurde neben dem Bundeshaus in Bern ein Steingarten des Berner Künstlers und Bluesmusikers George Steinmann
namens Das Gleichgewicht der Dinge eingeweiht. Er enthält 44 Steine, die aus Regionen aus allen fünf Kontinenten stammen, welche den
Ausdruck "Schweiz in ihrem Namen tragen. [2]

Einordnung
Kategorie:
Naturobjekte / Naturlandschaften /
Zeit:
Undatiert
Epoche:
Undatiert

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.64507
lat: 49.81601
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Im Reigraben auf der Geisley

Internet
https://www.burgramstein.de/

Datenquellen
[1] Nik. Mohr: Die Geschichte der Burg Ramstein. I. Der Ramstein und seine Umgebung in ältester Zeit. Ehranger Heimat, 1937. Hrsg.: August Antz.
[2] Seite "Schweiz (Landschaftsbezeichnung)". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 26. Dezember 2017, 18:54 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schweiz_(Landschaftsbezeichnung)&oldid=172306916 (Abgerufen: 23. März 2018, 17:36 UTC)

Bildquellen
Bild 1: © Tobias Schmitt, Trier-Ehrang, 2018.

Stand
Letzte Bearbeitung: 23.03.2018
Interne ID: 47457
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